Karles Woche - der aktuelle Kommentar im "Wochenblatt"
Gegen „The Wänd“?
„The Länd“ bewegt die Gemüter. Die Kampagne des Landes wird heiß diskutiert, doch so haben es sich die Macher sicherlich nicht vorgestellt, denn sie droht, gegen „The Wänd“ gefahren zu werden. Vielleicht hätten sich die Marketing-Profis in Karlsruhe informieren sollen, wie eine Kampagne NICHT funktioniert, nämlich von oben nach unten. Immerhin kennt man sich in der Fächerstadt aus mit platten Vermarktungs-Sprüchen à la „viel vor - viel dahinter“ und „Baden in Ideen“.
Damit gab es schon krachende Bauchlandungen, weil die Menschen die Kampagnen weder liebten noch verstanden. „The Länd“ erlebt aktuell ähnliches: Obwohl die Shirts und Pullis gefragt sind, mussten sich unlängst die Mitarbeiter im Werbe-Container auf dem Karlsruher Ludwigsplatz bei 21 Millionen Kampagnen-Kosten und aktuell rigider Sparpolitik etliche bissige Kommentare anhören. Ja, das Land braucht Marketing – unter anderem um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Vielleicht wären da gezielte Maßnahmen unmittelbar bei den Zielgruppen – beispielsweise im internationalen universitären Umfeld – klüger gewesen als gewissermaßen vor der eigenen Haustüre.
Man hätte auch vermieden, dass die Menschen einer gelben Plakatwand begegnen, die sie in diesen Zeiten eher zum Kopfschütteln verleitet, als selbst zum Werbebotschafter zu werden. Karlsruhe hat das mit konkreten Bürger-Projekten geschafft, nicht mit Sprüchen. Vielleicht wäre dieser „Karlsruher Weg“, Authentizität statt Werbespruch, auch für „The Länd“ der bessere.
Autor:Jo Wagner |
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