Blick auf die Kunst in der Karlsruher U-Strab
"Genesis" von Markus Lüpertz nimmt Gestalt an
Karlsruhe. Die Karlsruher U-Bahn geht langsam ihrer Vollendung entgegen: Zwar fehlen nach rund einem Jahr unter anderem noch jede Menge Infotafeln und Wegweiser für Nutzerinnen und Nutzer, doch zumindest die Kunstwerke von Markus Lüpertz werden Stück für Stück, Tafel für Tafel eingebaut.
Mittlerweile sind neun der insgesamt vierzehn Kunstwerke installiert, noch verhüllt hinter Plastikfolien in den Haltestellen, denn das Werk wird nur komplett eingeweiht, kann dann zu einem Anlass auch richtig "erfahren" werden. Diese Woche wurden wieder Tafeln eingebaut, nachts, um den alltäglichen Betrieb nicht zu stören. "Pünktlich zur Fahrt der ersten Bahnen am Morgen war das Keramikbild dann installiert und abgedeckt, um die Überraschung bis zur offiziellen Eröffnung zu bewahren", so Initiator Anton Goll. Zunächst wurde am Abend mit der Demontage der Werbetafel begonnen, dem Platzhalter, dann erfolgte die Anlieferung und der Transport der einzelnen Bildplatten über den Aufzug nach unten.
"Zehn Platten, jede in der Größe 80 x 100 cm und zwischen 110 und 150 kg schwer, wurden auf den Bahnsteig gebracht, der an dieser Stelle speziell abgesichert wurde", so Goll. Dann erfolgte die Hängung in einer vorher exakt festgelegten Reihenfolge. Die sicherheitstechnischen und organisatorischen Maßnahmen wurden vorab präzise festgelegt. "Morgens, kurz nach vier Uhr, war der Einbau vollendet, der Edelstahlrahmen wieder eingehängt und das Bild mit einer starken und nicht brennbaren Plane gesichert."
Kreatives Werk ist in jeder unterirdischen Haltestelle dann zu sehen
"Genesis": Das Gesamtwerk besteht aus 14 monumentalen Keramik-Reliefs von jeweils 4 x 2 Metern - an sieben Stationen mit einem durchgängigen Thema. Der Zyklus in Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte wurde von Markus Lüpertz geschaffen. „Die U-Bahn ist eine Röhre und bereit für eine Fahrt durch die Unterwelt", so Lüpertz, „eine schöpferische Reise vom Dunkel ins Licht".
Das Werk wird finanziert ohne öffentliche Mittel, die Finanzierung erfolgt durch Unternehmen und private Förderer. Die restlichen Platten (das "Wochenblatt" berichtete mehrfach) werden in den kommenden Monaten sukzessive eingebaut und der Stadt Karlsruhe vom Verein "Karlsruhe Kunst erfahren" für mindestens sieben Jahre zur Verfügung gestellt. Eröffnung soll nach Ostern sein, rechtzeitig zur "Art Karlsruhe" geplant. Dass es eine Verzögerung in der Fertigungsphase gab, liege, so Goll, an diversen aufwändigen Nacharbeiten, die bei einem keramischen Werk von über 20 Tonnen nicht ausgeschlossn werden können. Auch die Kosten sind durch die deutlich gestiegenen Energiepreise gestiegen, was ein weiteres finanzielles Engagement erforderte.
Weitere Infos gibt es unter www.karlsruhe-kunst-erfahren.de und www.genesis-lüpertz.de
Autor:Jo Wagner |
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