Brigitte Reisz erhält Karlsruher Inklusionspreis
Kunst und Persönlichkeit
Unter den drei Preisträgern des diesjährigen Inklusionspreises der Stadt Karlsruhe befindet sich in der Kategorie „Einzelpersonen“ die Künstlerin Brigitte Reisz. Sie rief in Karlsruhe den Verein „AHOI studios e.V.“ ins Leben, und ist dessen künstlerische Leiterin. Ihr besonderes Engagement gilt künstlerisch begabten Menschen mit Beeinträchtigung, denen sie den Zugang zum Berufsbild des Künstlers verschaffen möchte.
Die Leiterin des Karlsruher Kulturamtes, Dr. Susanne Asche, bezieht sich in ihrer Laudatio auf die „Karlsruher Kulturerklärung“, in der sich die Kulturschaffenden verpflichten, das Recht auf Kultur als ein Grundrecht für alle zu begreifen. „Brigitte Reisz, die diesjährige Inklusionspreisträgerin, hat diese Setzung, dieses Ziel mit ihren AHOI studios in vorbildlicher Weise aufgegriffen“, sagt Asche. Reisz setze zu Recht auf die Kraft der Kunst, Persönlichkeit, Individualität und Ausdruckskraft auszubilden und zu stärken, führt sie weiter aus. Brigitte Reisz sieht sich durch die Auszeichnung in ihrem Bestreben bestärkt, in der Kunst- und Medienstadt Karlsruhe, das erste kollaborative Projekt für Inklusion in der Kunst ins Leben gerufen zu haben.
Im Handwerkerhof im Rheinhafen befindet sich das Atelier, in dem künstlerisch begabte Erwachsene mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen zusammen kommen. In der offenen Gemeinschaft des Ateliers arbeiten sie zusammen mit Brigitte Reisz und entwickeln ihre eigene künstlerische Ausdrucksweise und Bildsprache weiter. „Die entstandenen Kunstwerke werden in Ausstellungen präsentiert, und werden damit Teil der Kunststadt Karlsruhe, Teil unseres kulturellen Lebens und auch unseres kulturellen Erbes“, so Asche.
„Die Auszeichnung gilt zwar mir persönlich“, sagt Reisz, „aber ich möchte auch die Mitglieder unseres Vereines und unsere Sponsoren erwähnen, ohne deren Engagement das Projekt nicht zustande gekommen wäre.“
Die AHOI studios befinden sich am Anfang eines erfolgversprechenden Weges. Schon bald sollen weitere professionelle Künstler die Atelier-Arbeit bereichern, auch die Bandbreite der künstlerischen Mittel wird zunehmen. Endlich gibt es in Karlsruhe eine Perspektive für Künstler:innen mit Beeinträchtigung!
Bild: Brigitte Reisz (rechts) empfängt ihre Auszeichnung aus der Hand von Dr. Susanne Asche
Autor:Joachim Tatje aus Wochenblatt Bruchsal |
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