Karle - der Kommentar im "Wochenblatt"
Planung für Menschen?
Die Bebauung des südlichen Areals hinter dem Karlsruher Hauptbahnhof bleibt umstritten: Kritiker meinen, dass die Stadt das Sahnestück einem Unternehmer viel zu günstig überlassen hat, der sich in der Stadt „mit 0 Euro engagiert“, anderen missfällt zurecht, dass hier an einem Verkehrsknotenpunkt keinerlei öffentliche Flächen mit Begegnungsräumen und Läden geschaffen wurden.
Mikroklima, Bäume, Gräser, Wasserspiele, Nebeldüsen: Das mag ja alles nett und richtig sein - doch dass nun die Planung vor dem menschenunfreundlichen Style-Ansatz einknickt, darf nicht hingenommen werden! Es ist in erster Linie ein Platz, den Reisende durchqueren, die zum Beispiel auf Busse, Autos oder Taxis umsteigen. Ja, Wasserspiele sind auch optisch schön, aber wenn dafür Taxiplätze und Abholmöglichkeiten für mobilitätseingeschränkte Menschen deutlich weiter weg vom Eingang liegen, ist das schlicht eine miese Planung!
Dass man dann auch noch Reisende im Regen stehen lässt, schlägt dem Fass den Boden aus! Deutlich gefragt: Spielen gehandicapte und ältere Menschen in Planungen keine Rolle mehr? Geht es nur noch darum, dass die Optik stimmt? Sorry, das geht nicht! Noch ist Zeit, im Interesse aller gegenzusteuern!
Autor:Jo Wagner |
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