535 Polizeieinsätze in der Nacht / Große Gruppe mit Migrationshintergrund schoss Feuerwerkskörper gezielt in die Menschenmenge am Schloss
Schlägereien, Brände, Diebstähle & Co.: Polizeibilanz der Silvesternacht in Karlsruhe
Karlsruhe. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe verlief der Silvesterabend im gesamten Dienstbezirk zunächst ruhig, ab Mitternacht kam es dann immer wieder zu kleineren Bränden insbesondere von Mülleimern oder Altkleidercontainern, Bäumen und auch zu Körperverletzungsdelikten und Ruhestörungen.
Präsenzmaßnahmen - trotzdem 535 Einsätze
Die Polizei führte bereits am frühen Abend Präsenz- und Kontrollmaßnahmen durch. Insgesamt waren über 230 Polizisten im Einsatz, die 535 Einsätze zu bewältigen hatten. 65 Ruhestörungen waren zu verzeichnen. Weiterhin wurden 25 Körperverletzungsdelikte, neun Diebstähle und neun Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz angezeigt. Zudem mussten insgesamt 42 Platzverweise ausgesprochen werden!
Zwei Jugendliche wurden erheblich alkoholisiert angetroffen. Eine sexuelle Beleidigung kam in der Nacht bei der Polizei zur Anzeige. 17 Personen wurden festgenommen, 25 Personen mussten die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen - so der traurige Blick auf die Polizeibilanz der Silvestnacht.
Feuerwerkskörper gezielt in die Menschenmenge geschossen
Wie auch zum vergangen Jahreswechsel versammelten sich im Stadtgebiet Karlsruhe mehrere tausend Personen auf den öffentlichen Plätzen. Auf dem Schlossplatz konnten circa 2.000 Personen gezählt werden, etwa 1.000 Personen davon mit Migrationshintergrund, die "insbesondere durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern auffielen", so die Polizei: "und diese auch gezielt in die Menschenmenge schossen." Dabei erlitt ein 3-jähriges Mädchen eine Augenverletzung und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.
Viele verließen den Schlossplatz deshalb
Vermutlich aufgrund der Gefährdung durch die Feuerwerkskörper verließ ein Großteil der Besucher die Örtlichkeit.
Eine etwa 20-köpfige afghanisch-syrische Personengruppe beging zudem drei Körperverletzungsdelikte. Die Tatverdächtigen konnten von der Polizei geschnappt werden.
Mehrere Brände, ein paar Beispiele:
In der Ebertstraße brannte gegen 21 Uhr eine direkt an der Hauswand stehende Mülltonne. Das Feuer hatte bereits auf die hölzerne Hinterhoftür und eine weitere Mülltonne übergegriffen. Das Mehrfamilienhaus musste zeitweise evakuiert werden. Die Brandursache ist noch unklar.
Acht Müllbehälter gingen in Flammen auf. Gegen 0.30 Uhr wurde der Brand eines Autos in der Insterburger Straße gemeldet. Gegen 1 Uhr beschädigten Unbekannte den Ausfahrtsspiegel am Dienstgebäude der Generalbundesanwaltschaft in der Brauerstraße.
Vermutlich abgebranntes Feuerwerk setzte in Pfinztal in der Schlossgartenstraße gegen 2.00 Uhr einen Carport einschließlich des abgestellten Fahrzeugs in Brand. Die FFW Pfinztal war mit 29 Kräften im Einsatz und konnte das Feuer löschen. Der Sachschaden wird auf rund 15.000 Euro geschätzt. (pol)
Autor:Jo Wagner |
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