Staus im Blick: Anfrage nach Pendler- und Fahrzeugzahlen
Traurig: Durch die Baustellen gibt's in Karlsruhe kaum aktuelle Zahlen
Karlsruhe. Die Stadt boomt: Buddelei und Baukräne auch an so gut wie allen Zufahrtsstraßen der Stadt. Doch mit neuen Einkaufs- und Büroflächen werden nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Pendlerströme entstehen, betonen die Freien Wähler in einer Anfrage an den Gemeinderat.
Sie wollten von der Verwaltung wissen, ob die geplanten Maßnahmen im Bereich der Zufahrten – unter anderen B10/ Durlacher Allee und Ostring, ausreichen, damit Karlsruhe künftig wieder ohne Staus erreichbar ist – oder ob durch die neuen Bauprojekte mit weiteren und anhaltenden Staus zu rechnen sei? Eine Leistungsfähigkeit des Straßennetzes im direkten und weiteren Umfeld der Entwicklungsareale sei in Verkehrsuntersuchungen und -konzepten nachgewiesen, erläuterte das zuständige Dezernat. Denn die Freien Wähler wollten auch rund um die beiden Projekte „dm-Zentrale“ und „Ikea“ wissen, ob die Verkehrskapazitäten für die neuen Verkehrsströme ausreichten.
Ein höheres Verkehrsaufkommen wird zu einer "Überraschung" für das Dezernat
Das zuständige Dezernat erklärte, dass die angefragte Situation zum Beispiel am Weinweg/Durlacher Allee auf die Hauptverkehrszeiten eines Normalwerktags dimensioniert wurde – mit einer „mindestens ausreichenden“ Verkehrsqualität. Also wird wohl ein Samstag zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit mit Sport-Veranstaltungen, Events in der Stadt und Schnäppchenangeboten sicher zu einer richtigen Überraschung!
Der Kraftfahrzeugbestand in Karlsruhe hat sich leicht auf 135.650 (Daten von 2015) erhöht, bei einer Verringerung des Motorisierungsgrads und einem Rückgang der individuellen Nutzung in der Stadt. „Diese Umstände tragen wesentlich dazu bei, steigende Pendlerströme zu kompensieren“, schreibt das Dezernat in seiner Antwort. Allerdings zeichnen eben gerade die genannten Pendler verantwortlich für die Staus auf den Einfallstraßen – und nicht die Nutzer in der Stadt, die zum Beispiel mit dem Radl fahren. Problem ist auch, dass es keine verlässlichen und aktuellen Zahlen zum Ist-Zustand gibt, „wegen der verkehrsrelevanten Baustellendichte in den vergangenen Jahren“, wie das Dezernat zugeben muss. Es bleibt den Planern aber immerhin die Möglichkeit, wenn zum Beispiel der Verkehr in einem bestimmten Bereich komplett zusammenbricht, „optionale Ergänzungen“ vorzunehmen, die auch in den Bebauungsplänen drin sind: Man könne also „nachsteuern“ – allerdings wohl kaum kurzfristig. (ht)
Infos: vmz.karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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