Digitalisierung der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe
Über 3,7 Mio. Images frei im Netz verfügbar
Karlsruhe. 10 Jahre am Start: Seit dem 1. Dezember 2010 bietet die Badische Landesbibliothek in ihren Digitalen Sammlungen den kostenfreien Zugang zu einer kontinuierlich wachsenden Anzahl von digitalisierten Werken – mittlerweile mehr als 3,7 Mio. Images.
Gemäß der Digitalisierungsstrategie der Landesbibliothek umfasst das Angebot mittelalterliche und neuzeitliche Handschriften, Musikalien sowie zahlreiche urheberrechtsfreie Quellen, Nachschlagewerke und Schriften zur badischen Geschichte und Kultur. Darunter finden sich z.B. Karlsruher Zeitungen, natürlich auch das Wochenblatt, Kochbücher oder Theaterzettel. Diese historischen Bestände sind Gegenstand loka-ler, nationaler und internationaler geisteswissenschaftlicher Forschung.
Im Bereich der Regionalia wurden seit den Anfängen der Digitalisierung in der Landesbibliothek immer wieder größere Projekte mit hohen Image-Zahlen durchgeführt. Neben den Karlsruher Zeitungen sind vor allem die Adressbücher, Landtagsprotokolle und Gesetzblätter zu nennen, die bis zum Jahr 1950 digital bereitgestellt sind. „Diese regionalen Quellen sind ein unverzichtbares Angebot für alle Forschungen zu Fragen der Kultur-, Sozial- und Landesgeschichte“, so Bibliotheksdirektorin Julia von Hiller. Sehr stark nachgefragt sind etwa die bis jetzt insgesamt 1,68 Mio. freigeschalteten badischen Zeitungsseiten, die als Volltext ausgelesen sind und hochkomfortabel nach einzelnen Begriffen durchsucht werden können. Eine Kalendersuche (https://digital.blb-karlsruhe.de/blbz/zeitungen/date) ermöglicht es zudem, nach bestimmten Tagesdaten historische Ereignisse zu recherchieren.
Mit der Bereitstellung der Digitalisate erfüllt die Landesbibliothek zwei wichtige Funktionen im Bereich ihrer kulturellen und regionalen Aufgaben. „Die Badische Landesbibliothek ist sowohl Kulturvermittlerin als auch Partnerin der Forschung: Einerseits bieten wir der interessierten Öffentlichkeit einen schnellen Zugang zu den Materialien, andererseits stellen wir die Daten für computergestützte Verfahren aus dem Bereich der Digital Humanities zur Verfügung“, so von Hiller.
Künftig wird die Badische Landesbibliothek das Angebot an Digitalisaten für ihre Nutzer weiter ausbauen. Jana Madlen Schütte, Leiterin der Digitalisierung, plant eine stärkere Vernetzung mit anderen Einrichtungen: „Nachdem wir uns seit 2010 zunächst auf den eigenen Bestand fokussiert haben, stehen fortan Projekte mit regionalen und überregionalen Kooperationspartnern an, um neue themen- und materialspezifische Angebote zu entwickeln. Wir freuen uns auf die nächsten zehn Jahre Digitalisierung und sind schon sehr gespannt, welche Entwicklungen wir hier anstoßen und vorantreiben können.“
Infos: Pünktlich zum 10. Jahrestag wartet das Portal mit einer neuen Optik und einer verbesserten Darstellung themenbezogener Sammlungen auf. Neben besonderen Highlights wie der Nibelungenlied-Handschrift C, den Karlsruher Tulpenbüchern oder der Wigalois-Handschrift sind nun auch systematische Sammlungen von Drucken zu Themengebieten wie etwa „Alltagsleben“, „Kirche, Religion und Philosophie“ und „Rheinliteratur“ zu finden, digital.blb-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.