Motorsport im Fokus
DTM-Showdown auf dem Hockenheimring
Region. Die DTM-Saison 2024 könnte spannender und abwechslungsreicher nicht sein. Nicht weniger als neun verschiedene Piloten konnten in den ersten zwölf Saisonrennen einen Sieg feiern. Sechs der sieben in Deutschlands Top-Rennserie vertretenen Marken (Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, McLaren, Mercedes-AMG, Porsche) stellten im bisherigen Saisonverlauf bereits einen Rennsieger. Vier Rennen vor dem Saisonende zeichnet sich fürs Finale vom 18.-20. Oktober auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg einmal mehr ein echter Titel-Showdown ab. Bereits 28 Mal war die Rennstrecke vor den Toren Heidelbergs Schauplatz eines DTM-Saisonfinales. Jedes einzelne bot packenden Motorsport, und es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um auch für die diesjährige Auflage auf dem 4,5 Kilometer langen, fahrerisch anspruchsvollen Grand-Prix-Kurs Action pur zu prognostizieren.
Die DTM-Zwischentabelle sieht an der Spitze drei Piloten, die zumindest nach derzeitigem Stand die besten Karten haben. Nach dem drittletzten Rennwochenende auf dem Sachsenring liegt der Südafrikaner Kelvin van der Linde im Audi R8 LMS des Teams ABT Sportsline mit 170 Punkten an der Spitze. Der 28-jährige Wahl-Kemptener, der mittlerweile mit deutscher Lizenz fährt, hat als einziger Fahrer des Spitzentrios in diesem Jahr schon ein, genauer gesagt: zwei, Rennen gewonnen. Seine Verfolger Mirko Bortolotti im Lamborghini Huracán GT3 EVO von SSR Performance mit 163 Zählern und Maro Engel im Mercedes-AMG GT3 des Mercedes-AMG Team WINWARD mit 155 Punkten warten noch auf ihren ersten Saisonsieg, sind dafür aber ein Muster an Beständigkeit.
Vor allem Engel ist mit sechs Podestplätzen, davon vier in den letzten fünf Rennen, ein wandelnder Beleg des Umstands, dass Konstanz im extrem ausgeglichenen DTM-Teilnehmerfeld am Ende wichtiger sein könnte als die Zahl der Siege. Das Gegenbeispiel ist Jack Aitken im Ferrari 496 GT3, der gar schon dreimal auf der obersten Stufe des Siegertreppchens stand, aber auch vier Nullnummern und daher im Klassement 50 Punkte Rückstand auf van der Linde aufweist. Allerdings reist der Brite aus dem Schweizer Team Emil Frey Racing mit hohen Erwartungen zum vorletzten Saisonrennen an den Red Bull Ring in Österreich.
So sind es nicht zuletzt die BMW-Piloten aus der Mannschaft von Schubert Motorsport, die ihre Titelhoffnungen noch nicht aufgegeben haben. Zumal alle drei – Sheldon van der Linde (115 Punkte), René Rast (114) und Marco Wittmann (89) – in diesem Jahr schon ein Rennen gewonnen haben und angesichts von 112 noch zu ergatternden Zählern zumindest mathematische Titelchancen besitzen. Gleiches gilt für Titelverteidiger Thomas Preining aus Österreich, der im Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA ebenfalls schon einmal triumphiert hat und mit 119 Punkten unmittelbar hinter Jack Aitken Tabellenfünfter ist. Die weiteren Saisonsieger sind Luca Stolz (Mercedes-AMG GT3 / HRT) sowie die Lamborghini-Piloten Nicki Thiim (SSR Performance) und Luca Engstler (GRT - Grasser Racing Team).
Hochspannung also im Kampf um den DTM-Titel, dessen Ausgang angesichts der enormen Leistungsdichte im Feld völlig unvorhersehbar ist. Im fürs Rennen eminent wichtigen Qualifying liegen zumeist 15 oder mehr der spektakulären GT3-Boliden innerhalb einer Sekunde. Wer am Samstag auf Startposition 2 steht, wird unter Umständen tags darauf mit Ach und Krach Elfter – so wie es Mirko Bortolotti unlängst auf dem Sachsenring ergangen ist. Prognosen sind damit nichts weiter als Kaffeesatzleserei, und eben dies macht den Reiz der DTM mit ihren sieben Marken und technischen Konzepten aus und lässt im Oktober in Hockenheim ein echtes Herzschlagfinale erwarten.
Tolles Rahmenprogramm mit viel Unterhaltung
Wie immer ist auch das Rahmenprogramm beim DTM-Finale vom Feinsten. Neben der Hauptserie, die wie immer am Samstag und Sonntag um 13.30 Uhr ein Ein-Stunden-Rennen austrägt, sorgen ebenfalls jeweils zwei Rennläufe des ADAC GT Masters, der ADAC GT4 Germany, des Porsche Carrera Cup mit den rund 510 PS starken Porsche 911 GT3 Cup sowie des NXT GEN Cup mit den auf dem Mini Cooper basierenden batterieelektrischen LRT NXT1 für ganztägiges Rennspektakel. Auch abseits der Piste ist einiges geboten: Die DTM Fan Zone lockt mit vielfältigem Unterhaltungsangebot, Interviews, Show, Musik, Autogrammstunden mit den Rennfahrern und vielem mehr. Und falls die jüngsten Fans eine Pause von der Rennaction brauchen, hilft ein Sprung ins Bällebad.
Zu einem familienfreundlichen Programm gehören auch familienfreundliche Eintrittspreise. Wer nur am Freitag einmal schnuppern möchte, kann das für 15 Euro (Erwachsene) tun. Die Preise für ein Samstag-Ticket oder Sonntag-Tickets inklusive Fahrerlager-Zutritt beginnen bereits bei 39 Euro (Erwachsene) im Vorverkauf. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ist frei.
Tickets gibt’s über die offizielle Website www.dtm.com.
Autor:Jo Wagner |
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