Gegentribüne des Karlsruher Wildparkstadions wird sukzessive abgebaut

Die erste Lücke ist im Dach der Gegentribüne. Arbeiter in Schutzanzügen bauen das Dach Stück für Stück ab! | Foto: jow
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  • Die erste Lücke ist im Dach der Gegentribüne. Arbeiter in Schutzanzügen bauen das Dach Stück für Stück ab!
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Karlsruhe. Am Samstag war beim Spiel noch Leben im Block, am Sonntag rückten Fans mit Werkzeug an, montierten Sitzschalen für den persönlichen Bedarf ab – und am Dienstag rückten mehrere Kräne an: Arbeiter begannen, die Gegentribüne des Karlsruher Wildparkstadions Stück für Stück abzubauen.
In weißen Schutzanzügen ging es aufs Tribünendach, denn die Dachplatten enthalten Asbest, müssen als Sondermüll entsorgt werden – und verbaut ist davon etliches auf dem rund 8.000 Quadratmeter großen Dach.

Aufwändiges Verfahren
Es ist ein aufwändiges Verfahren: Mehrere Kräne stehen an der Tribüne, einer reicht sogar direkt darüber, die Arbeiter zerlegen auf dem Dach dieses vor Ort zunächst Platte für Platte. Ein Container wird mit einem Kran an die Arbeitsstelle hochgehoben, dort werden die Platten dann abgelegt. Ist der Container voll, geht's damit wieder runter, dann werden die Platten umgeladen, besonders verpackt - und dann geht der Sondermüll zur Deponie.

„Wir bauen sukzessive zurück“, erläutert Frank Nenninger vom „Eigenbetrieb Fußballstadion“, der die Bauleitung im Stadion hat: „Da blutet einem schon etwas das Herz dabei – die Tribüne hatte schon so eine englische Stadion-Atmosphäre.“ Geschichte verschwindet hier jetzt mit jeder abgebauten Platte, Stück für Stück. Immerhin war die Gegentribüne, in den 50ern erbaut und den 70ern erweitert, über Jahrzehnte das Herzstück des Stadions, Heimat der KSC-Fans, Ort der Anfeuerung.

14 Tage dauert der Abbau
Allerdings hat man früher eben viel Asbest in der Dachkonstruktion verbaut – und das muss jetzt weg. „Insofern freut es einen dann schon, dass sich etwas Neues tut“, so Nenninger. Rund 14 Tage dauert es, bis das Dach so abgebaut ist, dann kommen die großen Greifer, nehmen sich die Tribüne vor – und ab Dezember soll dann der Neubau starten. Wenn 2020 nach der Winterpause die Spiele wieder losgehen, „wird man schon etwas von der neuen Gegengeraden erkennen können“, so Nenninger. Auch die Teile für den Neubau werden stückweise angeliefert – allerdings sind die rund 42 Meter lang. Vorstellen muss man sich das wie beim Bauen mit „Lego“ – Stück für Stück geht’s dann nach oben. „Das wird eine spannende Sache“, erläutert Nenninger: „Denn wir haben dabei Mega-Kräne im Einsatz, die die Teile an die richtige Stelle bringen. Wir sind zuversichtlich, dass das zügig geht – und dann wird man schnell viel sehen.“

Ab 2022 wird in der neuen Arena gespielt
Aktuell sind die Nord- und Südkurve des alten Wildparks schon weg, dort stehen für die nächste Zeit Provisorien – und nach dem Bau der Gegentribüne kommen auch diese dran. Am Ende aller Maßnahmen steht dann der neue Wildpark (ein Name steht noch nicht fest), eine Fußballarena mit 34.000 Plätzen, in der ab 2022 gespielt werden kann – ohne Baustelle und Provisorien. (jow)

Wann übrigens der „Nackte Mann“ abgebaut wird, ist noch offen, allerdings wird er vor Beginn der Neubaumaßnahmen abmontiert, eingelagert – und kommt beim neuen Stadion an einen anderen Platz, denn sein aktueller Standort wäre dann bei den Gästefans. (jow)

Bilder von der Gegentribüne gibt's hier:
https://www.wochenblatt-reporter.de/karlsruhe/c-sport/das-ende-einer-ksc-tradition_a108400

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Autor:

Jo Wagner

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