FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung
Landesregierung muss deutlich machen, dass Hochseilklettergärten weitläufige Sportstätten sind
Karlsruhe-Durlach/Bretten. Während in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz die Hochseilklettergärten auch in Waldgebieten wie in Bretten oder in Kandel wieder geöffnet haben, gibt es in Karlsruhe ein Problem. Denn das zuständige Ordnungsamt erkennt den Waldseilpark von Jochen Brischke am Turmberg in Karlsruhe-Durlach nicht als weitläufige Sportstätte an und erlaubt nur den unwirtschaftlichen Betrieb mit bis zu 20 Personen auf der 12000 Quadratmeter großen Anlage, die bürokratisch nach der Karlsruher Auslegung der Landes-Corona-Verordnung als „Freizeitpark“ angesehen wird.
„Das ist eine richtig skurrile Sache, zumal der nahe und öffentlich zugängliche Waldspielplatz in den vergangenen Tagen völlig überfüllt war und dort niemand eine Maske getragen hat“, sagt FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung. Nach einem Hilferuf von Jochen Brischke vom Samstag besuchte Jung zusammen mit dem Durlacher Ortschaftsrat Dr. Stefan Noé am Pfingstmontag die verwaiste Kletteranlage, die direkt neben dem Spielplatz beginnt
Auf Instagram hatte die grün-schwarze Landesadresse unter der Adresse "regierung_bw" in einem Post am 21. Mai 2021 auf die Präzisierungsfrage eines Seilgartenbetreibers aus Stuttgart zu den Corona-Verordnungen im Südwesten mitgeteilt: „Es können sich zeitgleich mehrere Gruppen in der Anlage aufhalten, wenn gewährleistet ist, dass sie sich nicht treffen.“ Diese Interpretation der eigenen Verordnung wurde aber in Karlsruhe auf kommunaler Seite bislang nicht akzeptiert.
„Die Landesregierung muss in diesem Falle einfach klarstellen, dass Hochseilklettergärten weitläufige Sportstätten sind. Für diese Feststellung braucht man kein Verwaltungsjurist sein“, betonte Christian Jung nach einer fast einstündigen Begehung der Anlage. Zusammen mit der FDP/DVP-Landtagsfraktion werde er sofort aktiv werden, um diesen unhaltbaren Zustand zu beenden. „Mir wäre es lieber, wenn hier Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern oder Freunden klettern würden, da vielen die Decke auf den Kopf fällt und die Menschen Bewegung brauchen“, resümiert auch Stefan Noé. Er hat sich mittlerweile als Fraktionsvorsitzender der FDP im Durlacher Ortschaftsrat schon schriftlich an das Karlsruher Ordnungsamt gewandt und um eine nochmalige lösungsorientierte Prüfung gebeten. Landtagsabgeordneter Christian Jung hat den Sachverhalt außerdem direkt an das zuständige baden-württembergische Sozialministerium und den Minister Manfred Lucha (Bündnis 90 / Die Grünen) weitergeleitet, ebenfalls mit der Bitte, unbürokratisch eine Lösung zu finden.
Der Waldseilpark Karlsruhe ermöglicht es seinen Besuchern, sich zwischen den Bäumen in der Höhe sportlich zu bewegen. Gesichert sind diese mit Bergsportequipment ähnlich wie auf einem Klettersteig. Diese Form der Aktivität hat neben der großen sportlichen Komponente auch eine sehr starke psychische Komponente. „Denn die Überwindung, sich etwas zutrauen, sich selbst einschätzen, gemeinsam Spaß haben und etwas gemeinsam zu erleben sind Dinge, die für alle Menschen wichtig sind“, sagt auch Jochen Brischke, der neben hauptberuflichen Mitarbeitern bisher auch immer viele Sportstudenten beschäftigte.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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