Wirtschaftsbrunch in der IHK Karlsruhe
Künstliche Intelligenz als Basistechnologie
Karlsruhe. „Wir haben es mit einer Knappheitskrise bei Fachkräften, Energie, Rohstoffen und Vorprodukten zu tun – dazu eine seit 40 Jahren nicht mehr gekannte Inflation von bereits zehn Prozent“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, beim Besuch eines Wirtschaftsbrunchs in der IHK Karlsruhe vor geladenen Gästen aus dem IHK-Ehrenamt. Das Fehlen von Fach- und Arbeitskräften, der Mangel an Vorprodukten, an Energie und Rohstoffen sowie die dramatisch gestiegene Inflation belasten ihrer Meinung nach Menschen und Wirtschaft im Südwesten in außergewöhnlichem Maße.
Ein möglicher Lösungsvorschlag aus Sicht der Ministerin: „Wir müssen uns grundsätzliche Gedanken zu Wirtschaft und Wirtschaftspolitik des Landes machen. Mehr Digitalisierung, mehr Innovation und neue digitale Geschäftsmodelle – das sind überlebenswichtige Schlüsselfaktoren für Dienstleister.“ Hoffmeister-Kraut brachte eine weitere klare Botschaft von ihrer USA-Reise mit: „Künstliche Intelligenz kann die Mobilitätsbranche hin zu mehr Nachhaltigkeit und einer smarten Stadtentwicklung verändern. Im Silicon Valley hat man mit gutem Erfolg die Wirtschaft diversifiziert und auch auf Dienstleistungen gesetzt!“
Kompetenzzentrum Smart Services
Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut lud die Mitglieder des Dienstleisterausschusses der IHK Karlsruhe ein, das Kompetenzzentrum Smart Services beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart zu besuchen. Im dortigen Erlebnisraum Smart Services können die Unternehmerinnen und Unternehmer digitale Technologien kennenlernen und ausprobieren, auch wie daraus neue Dienstleistungen, sog. Smart Services, und neue Geschäftsmodelle entstehen.
Neben den Folgen von Corona-Krise und Angriffskrieg auf die Ukraine ist nach Ansicht der Karlsruher Unternehmer, allen voran IHK-Präsident Wolfgang Grenke, die Bürokratie ein ganz besonderer Hemmschuh. Grenkes Vorschlag einer „Duldungsphilosophie“ angesichts besonders unsinniger Vorschriften fiel auf offene Ohren. Diese „äußerst charmante“ Idee will die Ministerin in ihre Arbeit mitnehmen. Mehr noch: Sie bat die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer, ihr Beispiele für besondere bürokratische Hemmnisse, beispielsweise bei der Einstellung ausländischer Arbeitskräfte, zuzusenden.
Zum Thema Arbeitskräftemangel erklärte IHK-Vizepräsidentin Ariane Durian, dass insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Hotellerie und Gastronomie der Personalmangel groß sei. Hoffmeister-Kraut will sich dafür einsetzten, alle Potenziale auszuschöpfen, die brach liegen.
Autor:Jo Wagner |
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