IHK Karlsruhe zu einem Jahr Ukraine-Krieg
„Regionale Exporte nach Russland massiv eingebrochen“
Wirtschaft. Am 24. Februar 2023 jährte sich der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die seitens der EU eingeführte massive Sanktionspolitik hat zu einem deutlichen Rückgang der Exporte nach Russland geführt. Dies zeigt sich auch auf regionaler Ebene, insbesondere an den von der IHK Karlsruhe ausgestellten Ursprungszeugnissen, die für den Warenimport in Russland benötigt werden: Waren es 2021 noch mehr als 1.500, stellte die IHK im vergangenen Jahr nur noch ein Drittel dieser Dokumente für Lieferungen in die russische Föderation aus. „Damit entspricht die Entwicklung in der Region dem bundesweiten Außenhandelsergebnis“, kommentiert Wolfgang Grenke, Präsident der Industrie- und Handelskammer Karlsruhe das Ergebnis.
Bundesweit sanken 2022 die Exporte nach Russland gegenüber 2021 um 45,2 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. In der Rangfolge der wichtigsten Abnehmerstaaten deutscher Exporte fiel Russland im Vorjahresvergleich von Rang 15 auf Rang 23. Gründe für die Rückgänge sind einerseits in den mittlerweile neun verabschiedeten Sanktionspaketen zu finden, wodurch diverse Waren gar nicht mehr exportiert werden dürfen – aber oftmals stecken auch Schwierigkeiten bei der Zahlungs- und Transportabwicklung sowie firmenpolitische Entscheidungen dahinter. „Als IHK informieren wir Unternehmen natürlich über die zu beachtenden Sanktionen, zeigen aber auch alternative Zielländer auf, um neue Märkte im Export zu erschließen“, beschreibt Grenke die Unterstützung durch die IHK.
Der Außenhandel mit der Ukraine ist im Jahr 2022 nach einem Höchststand im Jahr 2021 übrigens um 6,9 Prozent zurückgegangen. Er fiel mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 7,9 Milliarden Euro. „Es ist wichtig, dass wir uns auf den Wiederaufbau der Ukraine vorbereiten", so Robert W. Huber, Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses, bei einem Blick in die Zukunft: "Das Ausmaß der Schäden liegt derzeit bei zirka 137,8 Milliarden Dollar." Das Programm "ReBuild Ukraine“ hat sich zum Ziel gesetzt, gerade auch den Privatsektor der Wirtschaft mit einzubeziehen. Unternehmen aus der Region könnten hier mit ihrer Expertise speziell in den Bereichen Infrastruktur und IT einen Beitrag leisten.
Autor:Jo Wagner |
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