Unachtsame Autofahrer, aufmerksame Helfer
Die Leben retten

Rettungssanitäter sind schnell zur Stelle | Foto: Joerg F. Mueller/DRK
  • Rettungssanitäter sind schnell zur Stelle
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Landau/KandelWährend die Rettungssanitäter häufig mit unaufmerksamen Autofahrern zu kämpfen haben, zollen die Menschen ihnen im persönlichen Kontakt in der Regel Respekt. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Der Rettungswagen steht an der Ausfahrt der neuen Rettungswache am Ortsausgang von Kandel mit Blaulicht und Martinshorn, doch die Autos auf der Landauer Straße denken nicht daran anzuhalten, sondern beschleunigen. Für den Notfallsanitäter vom Rettungsdienst Südpfalz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Michael Böttcher ist das Alltag. „Auf den Straßen kommen wir immer schlechter durch“, sagt der 42-Jährige. Wenn die Menschen in ihren Autos sitzen, fehlt zu häufig das Verständnis für die Lebensretter. Im Notfall zählt für die Rettungssanitäter jede Sekunde.
Während die Rettungsgasse auf der Autobahn mittlerweile besser klappt, funktioniert das in der Stadt an Kreuzungen überhaupt nicht, sagt Michael Schönhöfer, Rettungssanitäter in Landau. Allerdings liege das auch daran, dass die Autofahrer in den modernen, gut isolierten Fahrzeugen das Martinshorn oft erst spät hören. Häufig sind sie dann überfordert und wissen nicht, wie sie zu reagieren haben, hat er beobachtet. „Wenn wir den Rettungswagen auf der Straße abstellen, bekommen sie auch oft den Unmut der Autofahrer zu spüren“, ergänzt Böttcher. Aber sie können nicht halb auf den Bürgersteig parken, weil der Rettungswagen (RTW) dann schräg stünde und die Trage beim Einschieben in den RTW umkippen könnte, werben die Rettungssanitäter um Verständnis.

Respekt im persönlichen Kontakt

Andererseits haben die Menschen im persönlichen Kontakt Respekt vor den Rettungssanitätern und ihrer Arbeit. „Die Menschen unterstützen uns und leisten auch Erste Hilfe“, sagt Böttcher. Das bestätigt sein Landauer Kollege Schönhöfer, der 43 Jahre alt ist. Die Hilfsbereitschaft habe in den vergangenen Jahren zugenommen. „Wir hatten eigentlich keinen Fall, dass sich keiner um einen Notfall kümmert, wenn etwa jemand auf der Straße zusammenbricht“, sagt er, „es ist immer jemand da, der uns ruft und einweist. In der Regel helfen uns die Menschen auch bei der Versorgung.“ Das funktioniere in der Regel sehr gut.
Allerdings sind die Rettungssanitäter ständig unter Zeitdruck – da kann schon einmal ein falsches Wort fallen, wenn etwas nicht so funktioniert, räumt Rettungssanitäter Böttcher ein. „Da müssen wir uns auch immer wieder reflektieren“, sagt er. Denn so kann es schon einmal zu Konflikten kommen – denn die Menschen, die uns rufen und vielleicht um einen Angehörigen bangen, stehen auch unter Stress. Aber diese Konflikte sind die Ausnahme, berichten Böttcher und Schönhöfer. Auch wenn die Rettungssanitäter nicht helfen können, weil hinter dem Notruf ein soziales und kein gesundheitliches Problem steht, sind die Menschen enttäuscht.
Dreimal sei er in den 22 Jahren angegriffen, erinnert sich Schönhöfer – immer waren Alkohol oder andere Drogen im Spiel. „Ich habe daraus gelernt“, sagt er nur achselzuckend. Bei solchen Situationen achtet er darauf, dem Patienten nicht den Rücken zuzukehren und einen gewissen Abstand zu wahren, soweit das möglich ist. Solche Situationen sind die absolute Ausnahme, betont Schönhöfer.
Die Rettungssanitäter arbeiten 45 Stunden in der Woche. In der Regel haben sie fünf bis zwölf Einsätze in jeder Schicht. Meist übergeben sie die Patienten nach der Erstversorgung an die Kollegen im Krankenhaus. Nur selten bekommen die Rettungssanitäter mit, wie der Fall ausgeht. Aber manchmal liegt eine Postkarte mit einem Dank im Briefkasten oder es kommt jemand sogar vorbei, um sich zu bedanken. „Darüber freuen wir uns riesig“, sagen Schönhöfer und Böttcher. Dann wissen sie, dass ihre Arbeit sinnvoll ist. rk 

DRK – Rettungsdienst Südpfalz

Der Rettungsdienst Südpfalz des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist in der gesamten Südpfalz zwischen Zweibrücken und Germersheim, zwischen Edenkoben und der französischen Grenze zuständig – ein 2.270 Quadratkilometer großes Gebiet, auf dem etwa 460.000 Einwohner leben. Von der Leitstelle in Landau werden rund 300 Einsätze in 24 Stunden organisiert. Die Aufgabe des Rettungsdienstes ist es Leben zu retten. In allen anderen Fällen sind die Ärzte, die Notaufnahmen der Krankenhäuser oder die ärztlichen Notdienste zuständig. rk

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Autor:

Dehäm Magazin aus Ludwigshafen

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