Veranstaltung zu Bürgerentscheid
Umbenennung von drei Straßen in Landau

Paul von Hindenburg war der „Steigbügelhalter des Nationalsozialismus“. Trotzdem sind noch immer Straßen nach ihm benannt, auch in Landau | Foto: Stadt Landau
  • Paul von Hindenburg war der „Steigbügelhalter des Nationalsozialismus“. Trotzdem sind noch immer Straßen nach ihm benannt, auch in Landau
  • Foto: Stadt Landau
  • hochgeladen von Sabine Meyerhöffer

Landau. Alle, die sich in einer Stadt wie Landau durch den öffentlichen Raum bewegen, ein Geschäft betreiben oder hier wohnen, brauchen sie: Straßennamen. Sie helfen bei der Orientierung, können identitätsstiftend sein und gehören zur Erinnerungskultur. Die Benennung einer Straße nach einer Person ehrt und würdigt diese für ihr Lebenswerk. In Landau ist wie in vielen Städten und Gemeinden eine öffentliche Diskussion darüber entbrannt, ob alle Straßennamensgeber aus heutiger Perspektive noch eine Würdigung verdienen. Im Zentrum: Paul von Hindenburg, Ludwig Kohl-Larsen und Hans Stempel. Für sie hat der Rat der Stadt Landau eine Umbenennung beschlossen.

Oberbürgermeister Dominik Geißler teilt die Meinung der Stadtratsmehrheit, spricht von einer „weisen und guten Entscheidung“ und bekräftigt, dass die drei Namensgeber aus heutiger Sicht nicht mehr ehrungswürdig seien. Dominik Geißler: „Landau steht für eine demokratische, moderne Erinnerungskultur. Wir gehen sensibel, geschichtsbewusst und zeitgemäß mit der Vergangenheit um. Und: Wir stellen uns der Aufgabe, die Erinnerungskultur in Landau wissenschaftlich und demokratisch fundiert zu gestalten. Deshalb ehren wir Personen nur dann mit Straßennamen, wenn sie auch ehrungswürdig sind.“

Für demokratische und moderne Erinnerungskultur

Daher bittet er die Landauerinnen und Landauer, beim anstehenden Bürgerentscheid zur Frage „Sollen die Straßennamen Kohl-Larsen-Straße, Hindenburgstraße, Hans-Stempel-Straße erhalten bleiben?“ mit NEIN zu stimmen. Über die Frage, ob die drei Straßen wie vom Stadtrat beschlossen in Am Zoo, Maria-Sibylla-Merian-Straße und Margot-Stempel-Lebert-Straße umbenannt werden, entscheiden am Sonntag, 23. Februar, die Landauerinnen und Landauer. Um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich noch einmal über alle Aspekte einer Umbenennung zu informieren, lädt die Stadtverwaltung am Mittwoch, 15. Januar, zu einer Infoveranstaltung ein.

Beginn im Alten Kaufhaus ist um 18 Uhr. Bei der Veranstaltung haben nicht nur die Stadt, sondern auch die Vertreter der Bürgerinitiative gegen die Umbenennung der drei Straßen die Möglichkeit, ihre Perspektiven und Argumente vorzubringen. Oberbürgermeister Dominik Geißler lädt alle interessierten Landauerinnen und Landauer zu der Veranstaltung ein.

Weitere Informationen

Wer sich bereits vorab informieren möchte, findet den Prüfbericht des Stadtarchivs zu den Landauer Straßennamen, die Biographien der umstrittenen Straßennamensgeber und viele weitere Informationen auf dem Beteiligungsportal der Stadt Landau: mitredeninLD.de. Für alle Interessierten, die keinen Zugang zum Internet haben, können Informationen zur Straßenumbenennung auch per Post angefordert werden. Das geht im neuen Jahr telefonisch unter 06341 13-1400. red

Autor:

Sabine Meyerhöffer aus Landau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

14 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Landau und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ