Chöre in Zeiten von Corona
Es darf wieder gesungen werden
Speyer. Drei Meter Abstand und Durchzug – das sind derzeit die Bedingungen, unter denen gemeinsamer Gesang stattfinden kann. Nachdem Aerosole als wahrscheinlicher Übertragungsweg für Covid-19 ausgemacht wurden, gelten beim Singen besondere Schutzmaßnahmen. Eine Studie, die der Bayerische Rundfunk gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Erlangen und dem LMU Klinikum München zusammen durchgeführt hat, hat gezeigt, dass unter Einhaltung der oben genannten Bedingungen gemeinsames Singen gefahrlos möglich ist. Zum Glück verfügt die Dommusik Speyer über ausreichend große Probenräume mit Lüftungsmöglichkeit, so dass nach den Sommerferien die Probenarbeit mit den verschiedenen Chorgruppen wieder beginnen konnte.
Unter den derzeitigen Abstands- und Hygieneregeln können im Großen Chorsaal maximal 16 und im Kleinen Chorsaal 13 Personen proben. Domkapellmeister Markus Melchiori und Domkantor Joachim Weller haben die Chorgruppen von Mädchenchor, Domsingknaben und Domchor so aufgeteilt, dass wöchentlich nunmehr 33 Proben im Haus der Kirchenmusik in der Hasenpfuhlstraße stattfinden. Auf diese Weise ist es möglich, dass alle rund 400 Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein- bis zweimal wöchentlich zur Probe kommen können. „Kontinuierliches Training ist einfach wichtig, das ist beim Singen nicht anders als beim Sport“, erklärt Markus Melchiori als Leiter der Dommusik.
Die drei Meter Regel gilt auch im Gottesdienst, so dass in großen Kirchenräumen, wie dem Dom, Gemeindegesang zumindest in den Frühmessen möglich ist. Dafür sind besondere „Frühmessensitzplätze“ mit reichlich Abstand zueinander gekennzeichnet. Die Gottesdienste im Dom an Sonn- und Feiertagen um 10 Uhr und um 18 Uhr, an denen deutlich mehr Menschen teilnhemne, als mit drei Metern Abstand im Dom Platz finden würden, werden derzeit mit Vokalensembles aus den Chören mit bis zu 14 Sängerinnen und Sängern gestaltet. „Das Arbeiten mit vielen unterschiedlichen Formatierungen ist für uns Chorleiter wie auch für die Choristen eine große Herausforderung“, sagt Melchiori. „Es tut aber gut, alle wieder regelmäßig zu sehen und wieder musikalisch arbeiten zu können.“ Die Dommusik Speyer informiert sich ständig über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Ausbreitungswege und den Schutz vor Ansteckung mit Covid-19. Auch mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Dommusiken tauschen Domkapellmeister und Domkantor sich aus. „Dank eines detaillierten und durchdachten Hygienekonzeptes und besten räumlichen Möglichkeiten ist bei der Dommusik Speyer ein gutes Arbeiten möglich“, sagt Domkantor Joachim Weller. ps
Kinder aller Schulen in Speyer und Umgebung sind eingeladen, bei den Chorgruppen von Mädchenchor und Domsingknaben mitzusingen. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. „Insbesondere für Kinder des letzten Kindergartenjahres und ersten Schuljahres ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um das Singen im Chor kennen zu lernen“, so Melchiori. Auch Kinder im Grundschulalter sowie des 5. und 6. Schuljahres sind herzlich willkommen. Die musikalische Ausbildung wird durch eine qualifizierte pädagogische Nachmittagsbetreuung mit Mittagessen ergänzt, die es möglich macht Schule, Stimmbildung, Instrumentalunterricht und Proben sinnvoll zu verbinden. Alle Kinder erhalten Einzelstimmbildung und es bestehen umfassende Möglichkeiten für Instrumentalunterricht.
Und wenn die Eltern Lust bekommen, ebenfalls im Chor zu singen? Für Erwachsene mit Chorerfahrung ist ein Einstieg möglich. Der Chor bereitet sich unter anderem auf die Eröffnungskonzerte der diesjährigen „Internationalen Musiktage Dom zu Speyer“ vor, die vom 19. September bis 3. Oktober stattfinden.
Infos unter www.dommusik-speyer.de
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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