Internationaler Lehrgang im Judomaxx
Das „Who is Who“ des europäischen Judos
Judo. Die Rückenschilder lasen sich wie das „Who is Who“ des europäischen Judos und zeigen die Herkunftsländer der rund 100 Teilnehmer des „Interreg“-Lehrgangs: Viele Deutsche, fast ebenso viele Franzosen, aber auch Luxemburger, Österreicher und Italiener nutzten drei intensive Tage, um sich mit starken Partnern zu messen. Sie loteten die Unterschiede der Nationen aus, um im nächsten Wettkampf darauf eingehen zu können, stellten aber auch viele Gemeinsamkeiten fest. Sie schwitzten zusammen und lachten gemeinsam, und am Ende jeder Begegnung stand eine respektvolle Verbeugung vor dem Partner. Das galt für alle, vom Weißgurt bis zum Schwarzgurt. Dass die Judoka diesen gegenseitigen Respekt sehr ernst nehmen, beweisen sie stets, indem sie jeden Partner akzeptieren. Wer sein Bestes gibt, gehört dazu.
Um die „Ethik“ ging es auch beim sogenannten Traineressen am Samstagabend. Rund 20 Trainer, Funktionäre und Spitzensportler aus Frankreich, Deutschland und Luxemburg tauschten sich aus. Sie betonten die Judowerte, stellten im Gespräch fest, dass Judo in Frankreich einen höheren Stellenwert hat als in Deutschland und dass die Nachwuchsförderung bei allen Beteiligten ein wichtiger Schwerpunkt ist. Wie man sich als Verein einen Namen machen und neue Mitglieder gewinnen kann, stellte das Judozentrum Kim Chi Wiesbaden beispielhaft vor. Mit ihrem Projekt „Opfer – nein danke“ gehen die Trainer in die Schulen. Sie referieren über die drei Säulen: Schulwegsicherung, Gewaltprävention und Selbstverteidigung. Mit diesem Konzept wurden sie vom Bundespräsidenten mit dem Goldenen Stern des Sports ausgezeichnet. Mit „Budo-Turnen“ wollen sie Kinder frühzeitig für Judo begeistern. Einen ähnlichen Weg geht der JSV Speyer: Vor dem Judo-Fachsport bietet der Verein Motorikförderung und Spaß an Bewegung bei den „Turntigern“ an. So erreichen sie viele Kinder, die dann dem Verein beitreten und Judo für sich entdecken. Nur aus einer breiten Basis kann sich eine Leistungsspitze entwickeln. Weil Judo in Frankreich beliebt ist, sind hier die Nachwuchssorgen geringer. Schon die Kleinen kennen die Judo-Stars, und auch die Ausbildung der Trainer scheint in Frankreich besser organisiert zu sein. Weil sich die Trainer durch andere Interreg-Maßnahmen bereits kennen, gestaltete sich der Austausch offen und herzlich. Eine Moderation ist nicht nötig, dafür wurden Bekanntschaften vertieft und die nächsten Termine abgesprochen. ps/ako
Autor:Wochenblatt Speyer aus Speyer |
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