Wohnungsmarkt in Kaiserslautern
SPD-Fraktion fordert stärkeren Fokus auf Wohnungsbau

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Der Wohnungsmarkt in Kaiserslautern entwickelt sich in den Jahren 2024 und 2025 weiterhin in die falsche Richtung. Die Miet- und Kaufpreise steigen, während das Angebot an bezahlbarem Wohnraum knapp bleibt. Besonders Familien und Menschen mit mittlerem oder geringem Einkommen haben zunehmend Schwierigkeiten, geeigneten Wohnraum zu finden. Die SPD-Fraktion im Stadtrat sieht darin eine besorgniserregende Entwicklung und fordert weitere Neubaugebiete, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und langfristig für stabile Wohnkosten zu sorgen. Gleichzeitig müsse die Stadt verstärkt auf Nachverdichtung und den Bau in die Höhe setzen, um den vorhandenen Platz effizient zu nutzen.
Wie aus aktuellen Marktanalysen von ImmobilienScout24 hervorgeht, betrug die durchschnittliche Kaltmiete in Kaiserslautern im vierten Quartal 2024 9,33 Euro pro Quadratmeter. Dies entspricht einem Anstieg von 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Bereits im Jahr 2023 lag die Erstbezugsmiete bei durchschnittlich 10 Euro pro Quadratmeter, während bei Wiedervermietungen von Bestandswohnungen 8,20 Euro pro Quadratmeter verlangt wurden.
Auch die Kaufpreise für Wohneigentum sind weiter gestiegen. Laut einer aktuellen Auswertung des Immobilienportals Immowelt lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Kaiserslautern im Februar 2025 bei 2.382 Euro. Das Immobilienunternehmen Engel & Völkers gibt für das vierte Quartal 2024 einen Medianpreis von 2.455 Euro pro Quadratmeter an. Noch höhere Werte nennt die Marktübersicht von Immoportal.com, wo für das Jahr 2025 ein durchschnittlicher Kaufpreis von 2.866,22 Euro pro Quadratmeter verzeichnet wird – eine Preissteigerung von 14,52 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Insbesondere Einfamilienhäuser erreichen derzeit Spitzenpreise von 3.000€ - 3.800 Euro pro Quadratmeter. Die Kaufpreise für Wohnungen variieren je nach Größe und Lage zwischen 2.500 und 3.300 Euro pro Quadratmeter.
„Der Trend ist eindeutig: Wohnen in Kaiserslautern wird teurer. Wenn wir nicht aktiv gegensteuern, werden immer mehr Menschen aus der Stadt verdrängt“, warnt SPD-Fraktionsvorsitzender Patrick Schäfer. Besonders problematisch sei, dass trotz der steigenden Preise in den vergangenen Jahren vergleichsweise wenig Neubau stattgefunden habe. Wie aus einem Bericht des SWR hervorgeht.
Um den Wohnraummangel langfristig zu entschärfen, sind dringend verstärkte Neubauaktivitäten erforderlich. Wie aus einer aktuellen Regional-Analyse des Pestel-Instituts hervorgeht, müssen bis 2028 jährlich mindestens 240 neue Wohnungen gebaut werden, um den Bedarf zu decken.
Neben der Ausweisung neuer Baugebiete müssen auch innerstädtische Flächen besser genutzt werden. Die SPD-Fraktion sieht in der Nachverdichtung eine wichtige Maßnahme, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, ohne weitere Flächen zu versiegeln. Durch den Ausbau von Dachgeschossen, die Umnutzung brachliegender Grundstücke und die Erhöhung der Gebäudehöhe in geeigneten Bereichen ließe sich zusätzlicher Wohnraum generieren, ohne wertvolle Grünflächen zu opfern. „Wir müssen den vorhandenen Platz in der Stadt effizienter nutzen. Durch Nachverdichtung und den Bau in die Höhe können wir neuen Wohnraum schaffen, ohne die Stadt weiter in die Breite wachsen zu lassen“, erklärt Schäfer.
Die SPD-Fraktion setzt sich daher für eine verstärkte Ausweisung neuer Baugebiete, eine gezielte Förderung des sozialen Wohnungsbaus, eine effizientere Nutzung von Brachflächen für Wohnraum, eine konsequente Nachverdichtung sowie eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren für Bauprojekte ein.
„Es geht darum, Wohnraum für alle zu schaffen – nicht nur für diejenigen, die sich hohe Mieten leisten können. Wir dürfen Kaiserslautern nicht zu einer Stadt machen, in der Wohnen zum Luxus wird“, betont Schäfer. Die SPD-Fraktion wird das Thema weiter vorantreiben und setzt sich dafür ein, dass die Stadt Kaiserslautern jetzt handelt, bevor die Lage auf dem Wohnungsmarkt noch angespannter wird.
Autor:Kaiserslautern SPD Fraktion aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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