Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsass:
PAMINA feiert 30 Jahre grenzüberschreitende Kooperation
Region. Sie kamen zahlreich und hatten allen Grund zu feiern! Rund 200 Wegbereiter und Wegbegleiter, aktuelle und ehemalige Vertreter der Mitglieder sowie Projektpartner und Freunde des EVTZ Eurodistrikt PAMINA feierten am 12. Dezember das 30-jährige Bestehen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den drei Teilräumen Südpfalz (PA – Palatinat du Sud), Mittlerer Oberrhein (MI) und Nordelsass (NA - Nord-Alsace).
Der festliche Abend gab Anlass, gemeinsam auf Erfolge und Projekte der letzten drei Jahrzehnte zurückzuschauen, aber auch einen Ausblick auf zukünftige Ziele und Perspektiven des EVTZ Eurodistrikt PAMINA zu geben.
Vom europäischen Pilotprojekt zur zentralen grenzüberschreitenden Institution
Christian Gliech, Bürgermeister der Stadt Wissembourg freute sich, dass mit dem Festakt im Kulturzentrum „La NEF“ in Wissembourg PAMINA für einen Abend zu seinen Wurzeln zurückkehrte. Denn in Wissembourg wurde am 12.12.1988 die „Willenserklärung von Wissembourg für eine grenzüberschreitende Entwicklungskonzeption“ unterzeichnet. Diese war der Startschuss für die ersten acht EU-Pilotprojekte und für die Eröffnung des PAMINA-Büros, der heutigen INFOBEST, im „alten Zollhaus“. Es folgten über 320 grenzüberschreitende Projekte und die Gründung neun weiterer Multiplikatoren wie die Touristikgemeinschaft Vis-à-Vis (1990), die PAMINA-Volkshochschule (1997) oder der PAMINA-Fußballausschuss (2011). Seit der Einführung der Kleinprojekte kamen außerdem noch über 40 INTERREG Kleinprojekte hinzu. Insgesamt wurden damit mehr als 45 Millionen € an europäischen Fördermitteln im PAMINA-Raum verteilt. Die hohe Anzahl an Projekten zeigt, wie eng die Grenzregion über die Jahre zusammengewachsen ist und dass der Eurodistrikt PAMINA eine zentrale Anlaufstelle für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist.
Schon der Blick auf das Programm zeigte, welch zentrale Rolle der Eurodistrikt PAMINA über die Jahrzehnte in seinen drei Teilräumen eingenommen hat. Rolf Mafael, Botschafter, Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland beim Europarat und Generalkonsul in Straßburg, Anne Sander, Europa-Abgeordnete und Vorsitzende der Arbeitsgruppe zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Europäischen Parlament, Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt (per Videobotschaft), Winfried Hermann, Minister für Verkehr Baden-Württemberg, Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz sowie Frédéric Bierry, Präsident des Conseil départemental du Bas-Rhin lobten allesamt die Pionierarbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beide, so waren sich alle einig, legten den Grundstein für die im Eurodistrikt PAMINA in den letzten 30 Jahren verzeichneten gemeinsamen Erfolge.
Besondere Aufmerksamkeit wurde während des Festakts den drei Gründervätern der grenzüberschreitenden Kooperation im PAMINA-Raum, Daniel Hoeffel, Dietrich Schmidt und Hans Kistenmacher, zuteil. Sie wurden von Rémi Bertrand, dem Präsidenten des Eurodistrikt PAMINA, und von Patrice Harster, Geschäftsführer, mit der „Goldenen PAMINA-Medaille für besondere Verdienste um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Eurodistrikt PAMINA“ ausgezeichnet. Der unermüdlichen Zusammenarbeit und dem persönlichen Engagement dieser drei Männer sei es zu verdanken, so Patrice Harster, dass man an diesem Abend auf erfolgreiche 30 Jahre zurückblicken kann.
Ebenfalls gewürdigt wurde die 15-jährige Partnerschaft des Eurodistrikt PAMINA mit der polnisch-tschechischen Euroregion Slansk Cieszynski - Tesinske Slezsko, in der neben gemeinsam umgesetzten Projekten auch insbesondere dem Austausch mit einer anderen Grenzregionen eine wichtige Rolle zukommt. Der Geschäftsführer der Euroregion, Bogdan Kasparek hob hervor, wie wichtig der Austausch zwischen Grenzregion unterschiedlicher Länder sei und welch fruchtbare Freundschaft zwischen Euroregion und Eurodistrikt über die Jahre hinweg entstanden sei.
Mit festem Blick in die Zukunft
Rémi Bertrand freute sich, zum Schluss des Festakts noch einen Ausblick auf die Zukunft des Eurodistrikt PAMINA geben zu dürfen. Denn, so Bertrand, die kommenden 30 Jahre und die nächsten Herausforderungen habe man fest im Blick. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit basiere sicherlich auf einer Politik der kleinen Schritte, erfordere aber auch Voraussicht und Kreativität angesichts der sich ständig verändernden nationalen und europäischen Gesetzgebung. Denn, schließt Bertrand, „die Grenze darf keine Hürde sein, sondern muss ein Faktor für Wachstum und Entwicklung werden". (nes)
Autor:Jo Wagner |
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