Ausbildungsbilanz 2017/18 für die Pfalz
Intensivere Berufsberatung zahlt sich aus
Agentur für Arbeit. Betriebe in der Pfalz zeigen erneut eine hohe Ausbildungsbereitschaft – das ergibt sich aus der Bilanz für das Ausbildungsjahr 2017/18 in der Pfalz. Insgesamt wurden bei den Agenturen für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, Landau und Ludwigshafen 8.957 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 28 mehr als im Vorjahr. Der hohe Bedarf an Fachkräften veranlasst viele Betriebe, sich ihr Fachpersonal selbst auszubilden. Allerdings ist die Konkurrenz auf dem Ausbildungsmarkt sehr groß, der Kampf um Bewerber wird daher schon mit einem frühen Auswahlverfahren gestartet. Zum Ende des Berichtsjahrs waren noch 793 Ausbildungsplätze frei, 18 mehr als im Vorjahr. Dabei gab es in diesem Jahr mehr Bewerber. Rund 10.100 Jugendliche, knapp 200 mehr als im Vorjahr, waren auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Dieser Anstieg resultiert unter anderem aus dem erweiterten Beratungsangebot der Agenturen für Arbeit. Das Projekt Lebensbegleitende Berufsberatung (LBB), für das die Agentur Kaiserslautern-Pirmasens Pilotagentur war, wird im kommenden Jahr bundesweit eingeführt. Mit dem größeren Beratungsangebot werden mehr junge Leute erreicht und können nun früher als zuvor über Alternativen informiert werden. Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September waren von den 10.100 gemeldeten Bewerbern noch knapp 300 ohne Ausbildungsvertrag – 34 mehr als im Vorjahr. Kammern und Arbeitsagenturen arbeiten intensiv zusammen, um auch für diese jungen Menschen zeitnah eine berufliche Perspektive zu finden.
Bilanz der Handwerkskammer der Pfalz (HWK)
Im Bereich der Handwerkskammer der Pfalz (HWK) wurden im pfälzischen Handwerk bis zum 30. September 2018 insgesamt 2.549 neu eingetragene Lehrverhältnisse registriert. Dies bedeutet eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr (2.434) um 4,7 Prozent. Die Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge ist im Vergleich zum Vorjahr wiederum leicht gestiegen. Die zahlreichen Berufsorientierungsmaßnahmen und Projekte der Handwerkskammer scheinen Früchte zu tragen und geben Anlass zur Hoffnung, dass das Jahr mit einem leichten Plus an Ausbildungsverträgen abschließen wird. Allerdings verteilen sich die steigenden Lehrvertragsabschlüsse nicht gleichmäßig über alle Ausbildungsberufe hinweg. Vor allem profitieren die Metall- und Elektroberufe, während viele Ausbildungsstellen in anderen Handwerksberufen unbesetzt blieben.
Bilanz der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz (IHK)
Im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz wurden bis zum 22. Oktober 2018 insgesamt 4.726 neue Ausbildungsverträge eingetragen. Dies entspricht einem leichten Plus von 0,3 Prozent oder zwölf Ausbildungsplätzen im Vergleich zum Vorjahr (4.714 Ausbildungsverträge). Diese konstant hohe Zahl ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit – vielmehr steht dahinter eine gewaltige Anstrengung der Ausbildungsbetriebe. Auf den Bereich der Agentur für Arbeit Ludwigshafen entfielen 1.924 Ausbildungsverhältnisse, dies sind 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr (1.935). Bereits das zehnte Jahr in Folge sind in der Pfalz mehr offene Stellen zu verzeichnen als unversorgte Bewerber auf dem Markt sind. Die leicht positive Zahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse in diesem Jahr ist kein Zeichen dafür, dass die Unternehmen wieder ausreichend Fachkräfte finden. Vielmehr können die von der Wirtschaft angebotenen Plätze nicht komplett besetzt werden, da viele Schulabgänger lieber weiter zur Schule oder an die Uni gehen.
Agentur für Arbeit Ludwigshafen
2.485 junge Menschen haben sich seit Oktober 2017 bei der Agentur für Arbeit Ludwigshafen gemeldet, um Unterstützung bei der Suche nach einer Lehrstelle zu erhalten. Das waren 216 weniger als im Vorjahr. Ende September 2018 hatten noch 53 Jugendliche keinen Ausbildungsvertrag oder ein anderes Angebot. Sie gelten als unversorgt. Im letzten Jahr waren es 15 unversorgte junge Menschen weniger.
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Ludwigshafen waren von Oktober 2016 bis September 2017 insgesamt 2.808 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Damit lag der Bedarf auf dem gleichen Niveau wie im Jahr zuvor. 160 Ausbildungsstel-len blieben bis zum 30. September 2017 unbesetzt. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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