Aus dem Gemeinderat Hauenstein
Behandelt wurden Gemeindewald, Neubaugebiet, KiTa und Schuhmeile

Kirschblüte vor Verkaufsgebäude der „Schuhmeile“. | Foto: W. G. Stähle
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  • Kirschblüte vor Verkaufsgebäude der „Schuhmeile“.
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Hauenstein (Südwestpfalz). Die öffentliche Sitzung des Ortsgemeinderates Hauenstein am Donnerstag (28. März 2019) hatte eine mit elf Punkten prall gefüllte Tagesordnung. Wie zu den vorangegangenen Sitzungen waren auch diesmal zahlreiche an der Arbeit dieses demokratischen Gremiums interessierte Besucher gekommen. Umfangreich behandelt wurden Gemeindewald, Neubaugebiet, Kindertagesstätte und „Schuhmeile“.

Von Revierleiter Gerald Scheffler wurde die Situation der Hauensteiner Waldflächen detailliert, kompetent und erkennbar mit „Herzblut“ erläutert sowie das „Forsteinrichtungswerk für die nächsten zehn Jahre“ vorgestellt.
    Der Borkenkäfer sei nicht zu stoppen. Nach der Trockenheit des vergangenen Jahres sei dieser besonders aktiv und vermehrungsfreudig. Schmunzelnd fügte Revierleiter Scheffler an, aus Sicht des Forstes sei ein nasses und kühles Jahr wünschenswert, „von Frühjahr ... bis Herbst“. Er lobte die Eigenschaften der Douglasie, die zwar, weil aus Amerika stammend, ein „Fremdholz“ sei, aber robust sowie resistent gegen Borkenkäfer. Zudem sei diese Kiefernart schnellwüchsig und das Holz ließe sich gut verkaufen. Die Buche hingegen dominiere an manchen Standorten zu stark. Ohne Eingriffe würde diese „Schluss-Baumart“ am Ende der natürlichen Waldentwicklung alle anderen Bäume verdrängt haben, indem sie diesen das Licht nähme. „Ziel ist der Erhalt der biologischen Vielfalt“, gab Gerald Scheffler für die kommenden zehn Jahre vor.
   Der Hauensteiner Wald sei nicht leicht zu bewirtschaften, hauptsächlich weil einerseits die Böden meist eher karg wären, sowie Pflege und Holzgewinnung an den vielen steilen Hängen schwierig und arbeitsintensiv. Die Forstverwaltung bemühe sich Jahr für Jahr, Aufwand und Ertrag so auszugleichen, dass Gewinne erzielt würden, wenn auch meist mäßige.
   Der Gemeinderat fragte nach und brachte Anregungen ein, darunter der Edel-Kastanie, als für die Region um Hauenstein typisch, die gebührende Beachtung zukommen zu lassen, was aufgenommen wurde. Beschlossen wurde dann einstimmig, den Entwurf des „Forsteinrichtungswerkes“ mit Ergänzungen anzunehmen. In diesem sind die Eckdaten der Forstwirtschaft für die nächsten zehn Jahre vorgegeben.

Mit, der Bebauungsplan für das „Neubaugebiet Sonnenhang“ sei rechtskräftig geworden und darauf hätte die Erschließungsplanung erstellt werden können, eröffnete die Ingenieurin des Planungsbüros WVE (Kaiserslautern) ihre Vorstellung der Ausführungsentwürfe. Neben Oberflächenentwässerung ging es hauptsächlich um die Ausgestaltung der Straßen und Wege. Vorgestellt wurde eine Variante mit seitlicher Rinne und gepflastertem Gehwegstreifen, eine Alternative ohne Gehweg mit Rinne in der Mitte sowie ein Treppenweg. Bei Letzterem stellte sich auf Rückfrage heraus, dass dieser wie bislang geplant für Kinderwagen und Rollstühle ungeeignet wäre.
   Von fachkundiger Besucherseite wurde darauf verwiesen, dass die Entwässerung einiger Bauplätze ungeklärt wäre. Die Lage der Kanalrohre sei noch nicht festgelegt und deshalb unbekannt ob von bestimmten Grundstücken das auf der tieferen Hangseite anfallende Dachwasser energie- und kostenintensiv auf Kanalniveau hochgepumpt werden müsse. Dies sei ein wichtiges Entscheidungs-Kriterium für bestimmte betroffene Interessenten. Trotzdem blieben diesen nur noch wenige Tage bis zum festgesetzten Schluss-Termin.

Anschließend stellte das Büro Hort & Hensel (Kaiserslautern) seine „Genehmigungsplanung“ der neuen Kindertagesstätte vor. Änderungen und Ergänzungen zu vorangegangenen Entwürfen betreffen hauptsächlich die Außenanlagen. Berücksichtigt seien auch vom Gemeinderat in seiner Sitzung vom 22. Januar 2019 eingebrachte Anregungen und Vorschläge, darunter zur Parkplatz-Frage. (Wochenblatt-Reporter berichtete am 24. Jan. 2019.) Als vom Planungsbüro angeregt wurde, die Möglichkeit einer späteren „Umnutzung“ mit einzubeziehen, beispielsweise für altersgerechtes Wohnen, wurde quer durch den Rat nahegelegt, teils spaßig, die hiesige Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Kinder werde es in Hauenstein auch in Zukunft geben.
   Mehrere Ratsmitglieder reklamierten, die an diesem Abend erstmals vorgelegte „Genehmigungsplanung“ in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht abschließend beurteilen zu können. Darauf wurde beschlossen, diese zügig und effektiv im erweiterten Bauausschuss zu analysieren und zu beraten, auch auf dem Baugelände. Ein zeitnaher Termin wurde vereinbart. (8. April 19)
   „Die Anforderungen dürften in Zukunft wachsen“, nicht zuletzt durch Gesetzgebung und Regelungen von Seiten Bund und Land. Dies werde durch Beteiligung an den resultierenden Kosten nicht ausgeglichen, wurde von Seiten des Gemeinderates abschließend bemängelt. Bürgermeister Rödig pflichtete bei.

Danach stellten die Eheleute Liebel ihr entstehendes Projekt „Erlebnis Natur“ im und am Schützenhaus vor. Ab dem 27. April (2019) sollen jeweils mittwochs und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr vegane Küche sowie sporadisch Veranstaltungen geboten werden. Der Gemeinderat begrüßte das Konzept als Bereicherung für den Ort sowie das dortige Areal mit dem Zeltplatz und wünschte den Initiatoren viel Erfolg. („Naturerlebniszentrum“, Weißenburgerstr. 96, Hauenstein)

Von der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wurde ein „Entwicklungs- und Aufwertungsprojekt für die Schuhmeile“ eingebracht. Ziel ist „die ‚Schuhmeile’ stärken, passend zum (vorangegangenen) Antrag der CDU-Fraktion bezüglich Gastronomie“ (Wochenblatt-Reporter berichtete am 2. März 2019.), begründete Manfred Seibel den Antrag. Sinnvoll sei eine Info-Veranstaltung mit den Betroffenen und der Industrie und Handelskammer. Der Gemeinderat stimmte zu und beschloss die Weiterentwicklung der „Schuhmeile“ zu verfolgen.

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Autor:

Werner G. Stähle aus Hauenstein

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