Medienkunstfestival "Seasons of Media Arts" bespielt die Stadt
Sound, Licht & Projektionen bis 17. Oktober in Karlsruhe
Karlsruhe. Das urbane Festival für Medienkunst "Seasons of Media Arts" startet mit einer neuen Ausgabe in den Karlsruher Kultursommer 2021. Video-, Sound- und Lichtinstallationen, Projektionen an Fassaden und Straßen, künstlerische Aktionen und interaktive Projekte insbesondere von lokalen Medienkünstler sind bis 17. Oktober im öffentlichen Stadtraum zu erleben.
Unter dem Motto "Connected Future" lotet das Festival Grenzen und Möglichkeiten zwischen virtuellem und realem Raum aus, kombiniert diese mitunter, zeigt scheinbare Distanz digitaler Technologien und das Bedürfnis nach physischer Nähe und sozialer Interaktion auf. Die an der Schnittstelle von Kunst und Technologie arbeitenden Künstler stellen mit ihren häufig softwarebasierten Arbeiten ein hohes Bewusstsein für die komplexen gesellschaftlichen und psychologischen Dynamiken unter Beweis, die mit der Digitalisierung einhergehen. Sie erproben, wie heute durch Vernetzung und Austausch Zukunft gestaltet werden kann.
Kreatives in der Stadt
In erfolgreicher Kooperation von Kulturamt und ZKM haben Medienkünstler die Möglichkeit, ihre Werke an verschiedenen Standorten zu präsentieren. „Stadt und Medienkunst gehen in Karlsruhe eine starke Verbindung ein, die in die Stadtgesellschaft wirkt und in die Welt strahlt. Mit Connected Future greift das Festival gesellschaftliche Fragen mit globalen Dimensionen auf, die uns allen auf den Nägeln brennen. Es bringt Kunst, Wissenschaft und Technologie zusammen. Ich freue mich sehr, dass sich Karlsruhe mit den Seasons of Media Arts als von der UNESCO ausgezeichnete Stadt der Medienkunst nun schon im dritten Jahr im besten Licht präsentiert“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup über den Start des Kunstfestivals.
Medienkunst erlaubt durch ihren vernetzten Charakter dezentrale Lokalitäten: Neben Arbeiten wie "Access" von Marie Sester, "Saving Water" von PONG.Li Studios und "The Silent Chaos of Colors" von Eva Judkins und Holger Förterer, die im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht gezeigt werden konnten, umfasst die diesjährige Ausstellung verschiedene Werke, die durch das UNESCO-Projektförderprogramm für Medienkunst der Stadt Karlsruhe unterstützt wurden.
Werderplatz in Farben
Beim "stillen Chaos der Farben" am Werderplatz in Karlsruhe, können Betrachter (und Mitwirkende) täglich in der Zeit von 20 bis 23 Uhr die Arbeit von Holger Förterer zum Beispiel selbst ausprobieren und Spaß dabei haben, denn sie können mit kräftigen Farben spielen. Ob zaghaft, oder in epischen Schlachten - die Mitwirkenden können die bunten Partikel bewegen (Videoeindrücke vom Opening). Die interaktive Installation erinnere "an den Farbrausch des Holi-Festes", so Förterer. Dabei bewerfen sich Menschen gegenseitig mit farbigem Pulver. "In der Projektion sind die Interagierenden als Silhouetten sichtbar und lösen durch ihre Bewegungen Farbpartikel aus, die sie werfen können und die an den anderen Teilnehmern haften bleiben", erläutert Förterer seine Installation. Durch diesen kreativen Punkt auf dem Platz wird zudem der Bereich um den "Electric Eel" sichtbar neu belebt.
Gezeigt werden auch zwei Werke aus der vom "Media Arts-Cluster" des UNESCO Creative Cities Netzwerks ins Leben gerufenen internationalen Initiative City to City, die Arbeit Klangkanal von Peter Weibel, ein vom Badischen Staatstheater produzierter literarischer Dialog mit den Kunstwerken sowie neue Werke der Karlsruher Künstler Sarah Degenhardt, Sarai Rose Duke, Rainer Kehres, Jia Liu, Didi Müller, Andreas Siefert, Gerardo Nolasco-Rózsás und Dan Wilcox.
An verschiedenen Orten
Die "Seasons of Media Arts" bespielen zahlreiche verschiedene Orte im öffentlichen Stadtraum. Dazu zählen der Werderplatz, die Südliche Waldstraße, der Stephanplatz oder den Nymphengarten. Daneben wird es Medienkunstwerke in Schaufenstern und Foyers, am Badischen Staatstheater, in der Kinemathek Karlsruhe, im Tollhaus, im ZKM und am Regierungspräsidium am Rondellplatz zu entdecken geben. „Das Festival ist einmalig, weil es Medienkunst in den öffentlichen Raum bringt, dorthin, wo die Menschen leben und arbeiten, sich begegnen oder flanieren. Ein Pflichttermin für alle Medienkunstbegeisterten“, so Bürgermeister Dr. Albert Käuflein.
Einfach zu folgen: Alle Werke der "Seasons of Media Arts" lassen sich mit der browserbasierten App "UrbanExplorAR" über zwei unterschiedliche Nutzungs-Modi ansteuern: Mithilfe der Standortfreigabe und Augmented Reality können die Werke einerseits in ihrer realen Umgebung erkundet werden, andererseits bietet die App zusätzliche biografische und inhaltliche Informationen zu den jeweiligen Arbeiten und Künstler, www.zkm.de/fuehrungen-workshops - und www.cityofmediaarts.de
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.