Beste Verkehrsunfallbilanz seit Einführung der Statistik
Weniger Getötete und Verletzte im Ländle
Verbessert. Die Verkehrsunfallbilanz des ersten Halbjahrs 2020 ist die beste Bilanz seit der Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953. Die Anzahl der Getöteten und Verletzten im Land ist auf einem historischen Tiefstand. „Natürlich ist diese Entwicklung in großen Teilen auf die Corona-Pandemie und das damit verbundene verringerte Verkehrsaufkommen zurückzuführen“, so Innenminister Thomas Strobl: „Aber klar ist auch, dass wir hier im zweiten Halbjahr anknüpfen wollen.“
Ein Rückgang ist auch bei den Unfällen unter Beteiligung von Motorrädern (von 2.196 auf 2.047, - 6,8 Prozent) festzustellen. Im ersten Halbjahr 2020 sind 21 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer ums Leben gekommen. „Im ersten Halbjahr 2020 gab es 29 getötete Bikerinnen und Biker weniger als im 1. Halbjahr 2019 – ein Rückgang von rund 60 Prozent. Das allein sind 29 Familien, die nicht das unsägliche Leid des schmerzlichen Verlustes einer ihrer Lieben ertragen müssen“, so Innenminister Strobl. Um hier anzuknüpfen ist die Polizei auch in diesen Tagen aktiv. „Natürlich verfolgen wir gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin unseren 5-Punkte-Plan, der eine Überwachungsoffensive, verstärkte Prävention, kostenlose Technikchecks, eine offensive Öffentlichkeitsarbeit und eine Entschärfung gefährlicher Strecken vorsieht“, erklärte Minister Strobl.
Positiv sind auch die Rückgänge der Unfälle mit Lastkraftwagen auf 5.712 (- 22,5 Prozent) und die Unfälle mit Fußgängern auf 1.518 (- 20,3 Prozent). Die Zahl der Autobahnunfälle reduzierte sich auf 6.022 (- 31,6 Prozent) und es verunglückten dabei 654 Menschen weniger als im ersten Halbjahr 2019 (- 38,5 Prozent).
Leider mehr Unfälle mit Radler
Bei den Unfällen unter Beteiligung von Fahrrädern spiegelt sich der positive Trend nicht wider. Die Zahl der Unfälle insgesamt ist auf 5.412 angestiegen (+ 7,4 Prozent). Die Zahl der Leichtverletzten ( 3.732, + 8 Prozent) und Schwerverletzten (1.048, + 19 Prozent) ist ebenfalls gestiegen. Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer ging erfreulicherweise um 20 Prozent auf 24 Verstorbene zurück.
Elektrofahrrad hat hohen Anteil
Die Anstiege sind weit überwiegend auf Unfälle mit Elektrofahrrädern zurückzuführen. Bei jedem vierten Fahrradunfall mit Verletzten ist mittlerweile ein Elektrofahrrad beteiligt. Bei den Fahrradunfällen mit Getöteten ist es sogar schon jeder Dritte. „Die Menschen fahren immer mehr Elektrofahrräder. Das schlägt sich mittlerweile auch ganz klar in der Unfalllage nieder. Um dem negativen Trend in der Unfallbilanz entschlossen entgegenzuwirken, werden wir im kommenden Jahr einen landesweiten Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Fahrradunfälle setzen und hierbei möglichst viele Partner mit ins Boot nehmen“, betonte Innenminister Strobl.
Ursachen
Die traurigen Spitzenreiter bei den Unfallursachen mit tödlichem Ausgang sind auch im ersten Halbjahr 2020 überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit, gefolgt von Vorfahrtsfällen und mangelnder Verkehrstüchtigkeit. Insgesamt verloren 73 Menschen ihr Leben, weil einer der Unfallbeteiligten nicht mehr fahrtüchtig oder zu schnell unterwegs war.
Infos: Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 von 161.817 auf 126.198 gesunken (- 22,0 Prozent). Bei diesen Unfällen wurden 14.618 Personen leicht (- 21,1 Prozent) und 3.352 Personen schwer verletzt (- 12,9 Prozent). 146 Menschen (- 31,8 Prozent) verstarben auf Baden-Württembergs Straßen - www.gib-acht-im-verkehr.de
Autor:Jo Wagner |
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