Greenwashing nun auch in der Kunst
Klima-Kunstwochen Karlsruhe
„Natürlich ist die Kulturwelt ganz entschieden für den Klimaschutz – Sie protestieren gegen Plastikmüll und Treibhausgase, beklagen verseuchte Meere und vergiftete Bienen, fragen nach der Zukunft von Packeis, Artenvielfalt und Regenwald - und produziert doch Treibhausgase in gigantischem Ausmaß. Ist das der Preis der Weltläufigkeit?“ Hanno Rauterberg im August 2019 in DIE ZEIT.
Anders in Karlsruhe. Da kümmern sich die Künstler*innen meistens um sich selbst, weniger um Klima und die Natur. Zumindest war das in den vergangenen Jahrzehnten so. Da ist das zwischenmenschliche Klima unter den Kunstschaffenden ja eher breitflächig nachhaltig hoch vergiftet.
Was Klimaschutz betrifft, hielt sich die kleine Karlsruher Kunstwelt bislang zurück. Klimakunst ist doch keine Kunst und sowieso sind Proteste von Seiten der Stadt nicht gerne gesehen. Kulturförderung hängt nun mal vom Stadtamt ab. Will man diese etwa riskieren und gar gefährden.?
Nachdem die Stadt Karlsruhe nun aber für ihre Bemühung, d i e einzigartigste Hauptstadt in allen Bereichen überhaupt - eben auch die grünste und nachhaltigste Klima-, Kunst- und Kulturhauptstadt zu werden, Fördergelder für Kunst und Klima fliessen lässt, hat sich das Fähnchen so einiger Kunstschaffender gedreht. Ja ja, beim Wink mit der Brieftasche werden so manche Künstler:innen zur Hure. Das ist ja nichts Neues. Dann geht’s R(UND). Mit ihrer neu entdeckten Klimakunst ließe sich ein neues „Dörfle“ und bequem die ganze städtische Galerie bestücken. Ein Schauhaus der künstlerischen Betroffenheit.
Doch wischt man sich verwundert die Augen, dass eine vom Kulturamt der Stadt jährlich gut geförderte Institution sich plötzlich auch noch zur „Independent-Szene“ zählt. Hat sie doch vor kurzem erst ihre 90. Jahresfeier gefeiert und strotzt nur so vor konservativen gut bürgerlichen Mitgliedern..
2019 war für Hanno Rauterberg dieses ganze Klimakunst-Getue „Greenwashing. Die Kunst der Scheinheiligkeit“. 2023 ist sie endgültig in Karlsruhe angekommen.
Welches Thema wohl nächstens von der Stadt finanziert wird? Einige in der Karlsruher Kunstszene sitzen sicher schon auf der Lauer.
Ist das Kunst oder kann das weg…. ?!
Autor:Reni Schwurbler aus Karlsruhe |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.