Social Entrepreneurship
Studierende entwickeln soziale Geschäftsideen für kommunale Herausforderungen

PHKA-Studierende entwickeln soziale Geschäftsideen für Karlsruhe. Das Siegerteam mit Bürgermeister Lenz (hinten links), Prof. Claudia Wiepcke (2.v.r.) und weiteren Jurymitgliedern.
 | Foto: Joel Frank/PHKA
  • PHKA-Studierende entwickeln soziale Geschäftsideen für Karlsruhe. Das Siegerteam mit Bürgermeister Lenz (hinten links), Prof. Claudia Wiepcke (2.v.r.) und weiteren Jurymitgliedern.
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Was lässt sich gegen den Fachkräftemangel in Kitas unternehmen und wie kann der Zugang zu günstigen Lebensmitteln für Bedürftige verbessert werden? Für diese aktuellen Herausforderungen der kommunalen Sozialpolitik in Karlsruhe haben Lehramtsstudierende der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) im Rahmen des aktuellen Projektseminars „Social Entrepreneurship“ Lösungsvorschläge in Form von Prototypen sozialer Geschäftsideen entwickelt.

Ihre Ideen haben die 19 Studierenden von Prof. Dr. Dr. h. c. Claudia Wiepcke, Leiterin des PHKA-Instituts für Ökonomie und ihre Didaktik, kürzlich einer wissenschaftlichen Jury präsentiert, der unter anderem Karlsruhes Sozialdezernent, Bürgermeister Dr. Martin Lenz, angehört. Das Sozialdezernat der Stadt Karlsruhe ist seit 2019 Kooperationspartner des Projektseminars und bringt jeweils die Themen ein, für die PHKA-Studierende in Gruppenarbeit Lösungsvorschläge entwickeln. Erarbeitet haben die Studierenden dieses Jahr insgesamt fünf Geschäftsideen.

Am besten bewertet hat die Jury TafelAssist, den Prototypen einer App, mit der sich bedürftige Personen bei der Tafel individuelle Abholtermine für Lebensmittel buchen können anstatt lange anstehen und sich stigmatisierenden Blicken aussetzen zu müssen.

Auf Platz zwei landete FoKi, das Konzept für eine Forschungskindertagesstätte. Die Idee: Studierende Karlsruher Hochschulen und Unternehmen in den Kita-Alltag einbinden. Durch solche Forschungsteams könnte praktische und forschungsorientierte Kita-Erziehung realisiert und dem Fachkräftemangel in Kitas begegnet werden.

Platz drei ging an Connect2Share. Dieser App-Prototyp ermöglicht es Privatpersonen, Unternehmen oder Märkten, überschüssige Lebensmittel zu ermäßigten Konditionen anzubieten, bedürftige Personen wiederum können sich diese anschließend online reservieren und individuell abholen. Das würde die Tafeln entlasten.

Bewertet hat die fünfköpfige Jury sowohl Überzeugungskraft von Präsentation und Team, Qualität und sozialen Mehrwert der sozialen Geschäftsideen als auch Kreativität und Aussagekraft der jeweiligen Prototypen.

Lenz: Ideen so praxisrelevant wie noch nie

„Die Ideen der Studierenden waren dieses Jahr so praxisrelevant wie noch nie“, bilanzierte Bürgermeister Dr. Lenz und dankte allen Studentinnen und Studenten für ihre Arbeit. Er will mit allen fünf Gruppen Kontakt aufnehmen, um zu schauen, wie sich die insgesamt vier Apps zur Anwendung bringen lassen könnten und sich das Konzept für eine Forschungskindertagesstätte realisieren ließe.

„Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Seminar fördern dürfen“, so Lenz, der im April dieses Jahres mit Regina Heibrock, Sozialplanerin bei der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe, an die PHKA gekommen war, um den Studierenden im Rahmen des Seminars einen Einblick in die Themen Fachkräftemangel in Kitas und Zugang zu günstigen Nahrungsmitteln für Bedürftige zu geben.

„Ziel meines Seminars ‚Social Entrepreneurship‘ ist, zukünftige Lehrkräfte zu Multiplikator:innen einer handlungs- und projektorientierten Gründungserziehung zu machen und sie für das Thema unternehmerische Selbständigkeit zu sensibilisieren“, sagt Wiepcke. Das Projektseminar „Social Entrepreneurship“ bietet die Wirtschaftsdidaktikerin seit 2019 einmal pro Jahr an.

Über die Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Als bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht forscht und lehrt die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA) zu schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen. Ihr unverwechselbares Profil prägen der Fokus auf Bildung in der demokratischen Gesellschaft, Bildungsprozesse in der digitalen Welt sowie MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Rund 220 in der Wissenschaft Tätige betreuen rund 3.600 Studierende. Das Studienangebot umfasst Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe und die Sekundarstufe I sowie Bachelor- und Masterstudiengänge für andere Bildungsfelder. Die berufsbegleitenden Weiterbildungsangebote zeichnen sich durch ihre besondere Nähe zu Forschung und Praxis aus. www.ph-karlsruhe.de

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Autor:

Regina Thelen aus Karlsruhe

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