Karlsruher Sommerfestival kam bestens an
ZELTIVAL 2024 mit knapp 20.000 Besuchern

"Panteon Rococo" | Foto: Bernadette Fink
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Karlsruhe. Mit knapp 20.000 Besucherinnen und Besuchern ging am Sonntagabend das ZELTIVAL nach sechs Wochen und 30 Terminen zu Ende. Die schwedische Singer/Songwriterin Anna Ternheim hatte am Abschlussabend noch wie erwartet mit ihrem charismatischen Auftritt und einem musikalisch abwechslungsreichen Programm ein absolutes Glanzlicht gesetzt.

Insgesamt hatte das Sommerfestival, das in diesem Jahr sein 40-Jähriges feierte, in puncto Publikumszuspruch zwar nicht ganz die Erwartungen des veranstaltenden Karlsruher Kulturzentrums TOLLHAUS erreichen können, hatte aber mit mit zahlreichen Konzerthöhepunkten auch unvergessliche Lichtblicke zu verzeichnen. So hatten als prominente Topacts Julian Marley und Rufus Wainwright künstlerisch voll überzeugt, restlos ausverkauft waren die Konzerte mit dem Australier Xavier Rudd und der deutschen Indie-Chanson-Rock-Band Element Of Crime, die zweifellos den emotional ergreifendsten Abend des ZELTIVAL 2024 beisteuerten. Zu den weiteren Highlights zählten in diesem Jahr das Akustik-Gitarren-Feuerwerk Rodrigo Y Gabriela und die Auftritte des Züricher Frauenduos Steiner & Madlaina und der mexikanischen Latin-Ska/mestizo-Rocker Pantéon Rococó.

Ein ganz besonders umjubeltes Projekt war die Zusammenarbeit der irischen Songwirterin Wallis Bird und der klassischen Band Spark aus Karlsruhe, die die Musikgeschichte von weiblicher Seite aufrollten und damit auch eines der Leitthemen des ZELTIVAL 2024 von einer jahrhunderteübergreifenden Perspektive in den Blick nahmen. Insgesamt bestens angenommen wurde die Reihe der ZELTIVAL-Top-Ten-Reihe die meist tanzbare Musik aus allen Teilen der Welt zum günstigen Eintrittspreis präsentierte. Höhepunkte hier markierte die aus Spanien kommende Frauenband Ketekalles, die britische Gospel-Blues-Sängerin Izo Fitzroy sowie die musikalische den die "schwarzen Atlantik" von Brasilien bis nach Angola und den Kap Verden vereisenden Seefahrerinnen Ayom. In diesem Jahr standen alleine sechs Abende in dieser Reihe auf dem Programm, hinzu kamen eine Reihe weiterer günstiger und kostenloser Angebote, um die Hemmschwelle zum ZELTIVAL niedrig zu halten.

Dass in diesem Jahr nicht mehr Besucherinnen und Besucher zum ZELTIVAL kamen, könnte auch mit der großen Aufmerksamkeit zusammenhängen, die die Heimeuropameisterschaft der Fußballer in den ersten Wochen auf sich zog, vermutet TOLLHAUS-Geschäftsführer Sebastian Bau, der in diesem Jahr erstmals das ZELTIVAL- Programm verantwortete. "Auch das sehr wechselhafte Wetter der ersten Wochen hat den Besuch sicherlich nicht beflügelt", so Bau, der überdies eine Kluft zwischen internationalen Top-Acts und günstigen Newcomern registriert: "Mittelbekannte Künstlerinnen und Künstler, deren Eintritspreise zwar nicht sehr hoch, aber auch nicht mehr so ganz günstig sind, tun sich beim Publikum derzeit offensichtlich schwerer." So habe es in diesem Jahr eine Reihe sehr überzeugender und schöner Veranstaltungen gegeben, denen man einfach mehr Publikum gewünscht hätte, so Bau.

Unumwunden begeistertes Lob erhielt der wiederum liebevoll hergerichtete und in unterschiedliche Szenarien unterteilte ZELTIVAL-Garten, der mit seinem alljährlich weiter entwickelten Ambiente zur familiären Atmosphäre der stets überschaubar bleibenden
Festivals entscheidend beiträgt. Das Kulturzentrum TOLLHAUS geht nun für wenige Wochen in eine kurze Sommerpause geht, um nach einigen Konzerten und Tanzvorstellungen am ersten Septemberwochenende mit dem zweiwöchigen internationalen ATOLL Festival für zeitgenössischen Zirkus den nächsten Saisonhöhepunkt anzusteuern.

www.tollhaus.de und  atoll-festival.de

Autor:

Jo Wagner

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