Nachgefragt beim Vorsitzenden des Fachausschuss Motoball, Heiner Siebracht
"Wir haben Pläne, wie wir die Situation gut meistern“

Foto: Raymund Kunz

Region. Das Coronavirus hat weiterhin den Alltag in Deutschland fest im Griff. Auch beim Motoball musste der Saisonstart bis mindestens auf den 19. April verschoben werden. Ob dann wirklich wieder gespielt werden kann, ist aufgrund der aktuellen Lage fraglich. Rund um die aktuelle Lage und die weiteren Pläne fragte Thomas Meiler nach beim Vorsitzenden des Fachausschuss Motoball, Heiner Siebracht. 

???: Welche Beschlüsse wurden bislang vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) verfasst?
Heiner Siebracht: Aufgrund des Corona-Virus hat der DMSB natürlich auch seine Vorgehensweise festgelegt, die wir als Fachausschuss Motoball selbstverständlich voll unterstützen und umsetzen. So sieht der Beschluss des DMSB vor, alle teilnehmenden Sportler, Trainer,Teammanager, Betreuer, Schiedsrichter und Monteure vor dem Virus zu schützen. Das gilt für die Liga sowohl für die Nationalmannschaft.

???: Welche Auswirkungen hat das dann für die Europameisterschaft 2020 in Russland?
Siebracht: Es werden alle deutschen Nationalmannschaftsbeteiligungen für dieses Jahr abgesagt. Wir werden darum nicht an der Motoball-EM teilnehmen. Das gilt für Junioren und Senioren im vollen Umfang. Das ist auch absolut sinnvoll. Wir können keinen Spieler oder Betreuer nach Russland schicken, vor allem wenn man gar nicht weiß, wie die Lage in dem Land wirklich ist. Verlässliche Zahlen über Ansteckungen oder Todesfälle gibt es aus Russland ja nicht.

???: In der Bundesliga bleiben die  Motorräder bis mindestens 19. April stehen.Wie sehen hier die Planungen aus?
Siebracht: Die Vereine haben alle schon in die Saison investiert – wie in Ausrüstung oder in die Maschinen. Darum ist es auch überlebenswichtig, dass wir dieses Jahr noch spielen. Wenn nach dem 19. April wieder gespielt werden darf, brauchen die Vereinen noch Trainingszeit. Dann wäre ein Beginn ab Mitte Mai vorstellbar. Der FA Motoball hat aber noch weitere Pläne ausgearbeitet, damit wir in diesem Jahr noch antreten können.

???: Welche Szenarien wären das zum Beispiel?
Siebracht: Neben dem Start Mitte Mai, könnten wir auch noch Mitte Juni oder Anfang Juli beginnen und das Finale Ende Oktober durchziehen. Dann wäre sogar noch die Austragung der Pokalrunde ohne Probleme möglich. Wichtig ist aber, dass alle Vereine dann auch mitziehen. Davon gehe ich aber aus, denn diese schwierige Zeit schweißt zusammen.Für mich ist auch noch sehr entscheidend, dass wir in diesem Jahr die sechs Jugendturniere austragen. Für den Nachwuchs ist die Spielrunde absolut wichtig. Die Turniere sollen samstags ausgerichtet werden, so dass die Senioren dann ihre Bundesligaspiele an diesen Wochenenden am Sonntag absolvieren. Aber ich gehe davon aus, dass wir das dann alles gut organisiert bekommen.

???: Wäre eine Verlängerung der Saison etwa in den November möglich?
Siebracht: Das geht leider nicht. Zwei Vereine haben keine Genehmigung, im November zu spielen. Die Auflagen der Behörden müssen wir erfüllen. 

???: Wie ist denn die Stimmung in den Vereinen?
Siebracht: Alle Vereine haben viel in die neue Saison investiert, ob in Maschinen oder Infrastruktur. Jetzt fehlen natürlich die Einnahmen. Auch sind alle Clubhäuser zu. Das gesamte Vereinsleben ist zum Erliegen gekommen. Die Spieler treffen sich nicht mehr persönlich, alles läuft über Handy oder am PC ab. Das wiegt alles sehr schwer. Natürlich steht aber die Gesundheit über allem. Es ist eine schwierige Zeit für uns alle, aber wir werden sie meistern!

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Autor:

Jo Wagner

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