Das zweite Fastenwochenende
Das Wort stand im Zentrum von Schütz' Schaffen
Speyer. In der Reihe "Cantate Domino" im Dom zu Speyer erklingen am Samstag, 12. März, um 18 Uhr Werke von Heinrich Schütz (1585 bis 1672) und seiner Schüler David Pohle (1624 bis 1695) und Johann Vierdanck (1605 bis 1646). Heinrich Schütz verstarb vor 350 Jahren; er galt schon zu Lebzeiten als der „allerbeste teutsche Komponist“. Aber sein Werk und Wirken ging weit darüber hinaus: Er stellte die Weichen für den Fortgang der Musik in Mitteleuropa.
Zum einen, weil er Stilistiken und Einflüsse aus verschiedenen Ländern und Regionen in seinem Schaffen zuließ. Das ureigenste Vermächtnis von Heinrich Schütz und gleichzeitig auch seine Aktualität liegen in seinem künstlerischen Umgang mit dem Wort. Das Wort ist das Zentrum seines Schaffens. Durch den Druck und der Veröffentlichung seiner Musik trug er wesentlich zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache bei.
Das Einmalige im Umgang mit dem Wort zeigt sich darin, dass er nicht bei dem Erfassen des rationalen Wortsinnes und der grammatikalischen Zusammenhänge stehenbleibt, sondern in seiner Musik Dinge wiedergibt und lebendig zu machen vermag, die über die Grenze dessen hinausgehen, was wir in unserer menschlichen Sprache auszudrücken vermögen. Das Unaussprechliche und rational nicht Fassbare gewinnt in seiner Musik Gestalt.
Im Konzert, das in der Krypta des Domes stattfindet, musizieren mit Domkapellmeister Markus Melchiori an der Truhenorgel Carmen Buchert (Sopran), Daniel Schreiber (Tenor), Anne Erdmann und Barbara Hefele (Barockviolinen) sowie Robert Sagasser (Gambe).
Zu hören sind Werke von Heinrich Schütz aus den „Kleinen Geistlichen Concerten“ und den „Symphoniae sacrae“. Von Johann Vierdanck erklingt ein instrumentales Werk und von David Pohle die geistlichen Konzerte „Wie der Hirsch schreiet“ und „Paratum cor meum“ jeweils für Tenor-Solo und Instrumente und die kurze Sopransolo-Kantate „Diligam te, Domine“. Der Eintritt zu den Konzerten der Reihe "Cantate Domino" ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Das Kapitelsamt zum Zweiten Fastensonntag am Sonntag, 13. März, um 10 Uhr gestaltet der Mädchenchor am Dom zu Speyer unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori mit der „Missa brevis“ des zeitgenössischen englischen Komponisten Robert Jones und der Motette „Inclina Domine“ von Joseph Gabriel Rheinberger. An der Chororgel spielt Domkantor Joachim Weller, die Hauptorgel spielt der Zweite Domorganist Christoph Keggenhoff.
Die Abendmesse am gleichen Sonntag um 18 Uhr zelebriert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann als Gedenkgottesdienst für die Opfer der Corona-Pandemie. In der Bischofsmesse erklingt in den Gottesdienst eingebettet das „Requiem“ KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) in der Vervollständigung seines Schülers Franz Xaver Süßmayr (1766-1803).
Es musizieren der Domchor Speyer und das Barockorchester L´ arpa festante. Die Vokalsolisten sind Anabelle Hund (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), Daniel Schreiber (Tenor) und Leon Tchakachow (Bass). Die Leitung hat Domkapellmeister Markus Melchiori, die Orgel spielt Domorganist Markus Eichenlaub.
Der Zugang zum Konzert und zu den Gottesdiensten im Dom erfolgt nach der 3G-Regel. Eine Anmeldung ist nicht mehr erforderlich. Am Platz besteht keine Maskenpflicht mehr.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.