IHK Standortumfrage 2022
Speyer punktet bei Image, Flair und Lebensqualität
Speyer. Die IHK Pfalz hat ihre Standortumfrage 2022 veröffentlicht. Diese beschäftigt sich mit den lokalen Standortbedingungen und bildet die Stärken und Schwächen der verschiedenen Wirtschaftsstandorte anhand einer Bewertung in Schulnoten von 1 bis 6 ab.
Speyer erreicht eine Gesamtnote von 2,6 und gehört damit zu den besten Standorten in der Pfalz. So ist etwa die Strahlkraft der Speyerer Innenstadt (2,5) unerreicht und überdurchschnittlich positiv bewertet. Auch das Image, Flair und die Lebensqualität der Kommune (2,7) sowie das Freizeitangebot (2,6) und die Gesundheitsversorgung (2,5) sind große Pluspunkte. Im Bereich des Schulangebots erhält die Schulstadt Speyer eine gute und überdurchschnittliche Wertung von 2,3, ebenso wie im Bereich Nahversorgung mit 2,4.
Hausaufgaben gibt die Umfrage der Verwaltung und der Kommunalpolitik mit, ebenso wie der städtischen Wirtschaftsförderung, die mit 3,6 und 3,3 eher durchschnittliche Wertungen erreicht haben.
Der bekannte Mangel an verfügbaren Gewerbeflächen und bezahlbarem Wohnraum führt hier zu einer Bewertung von 3,6 beziehungsweise 4,1. Ebenfalls keine zufrieden stellende Wertung: 3,9 bei der Verfügbarkeit von Fachkräften. Die Qualität der digitalen Infrastruktur – die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig diese ist – wird als verbesserungswürdig eingestuft. Daran arbeiten Stadt und Stadtwerke intensiv, insbesondere durch den laufenden Glasfaserausbau.
Die lange Zeit der Salierbrückensanierung schlägt sich deutlich negativ in der Bewertung der Verkehrsanbindung an das Fernstraßennetz nieder: 2018 noch mit 1,8 bewertet, reicht es 2022 nur noch für einen Wert von 2,3. Das Baustellenmanagement, das nur mit 4,1 bewertet wurde, ist und bleibt die größte Herausforderung, insbesondere was überörtliche Baustellen, die von unterschiedlichen Behörden verantwortet und durchgeführt werden, und deren Koordination mit innerstädtischen Maßnahmen betrifft.
„Alles in allem hat unsere Stadt eine zufrieden stellende Gesamtplatzierung erreicht“, resümiert Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. „Die nur mittleren und unterdurchschnittlichen Wertungen in einigen Bereichen werden wir als Hausaufgabe mitnehmen. Gerade deswegen sind Umfragen wie diese so wertvoll, weil sie uns zeigen, an welchen Stellschrauben wir ansetzen müssen und ansetzen werden, um die Attraktivität der Stadt als Wirtschaftsstandort zu steigern. Situationsbedingt lag der Fokus der Verwaltung in den letzten zwei Jahren leider die meiste Zeit auf der Pandemiebekämpfung. Dennoch haben wir mit kommunalen Mitteln wie Miet- und Gebührenerlass, dem Hilfsprogramm 'Speyer hält zusammen' und beispielsweise der Durchführung des Weihnachtsmarkts versucht, die Pandemiefolgen und coronabedingten Einschränkungen für den Wirtschaftsstandort Speyer so gut es geht abzufedern“, so Seiler weiter.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.