Karles Woche - der Kommentar im Wochenblatt Karlsruhe
Kreative Stadt ... ohne Titel
Es sind harte Zeiten für Kreative und Kulturschaffende: Während in Biergärten und an Baggerseen es oft so scheint, als wäre Corona eine Erscheinung aus einer lange zurückliegenden Vergangenheit, müssen Theater, Konzertveranstalter und Clubs Regularien einhalten, die traurigerweise wie Sterbebegleitung für Kunst & Kultur wirken.
Erfreulich ist aber, dass trotzdem viele kreativ bleiben! Zwar wurde Karlsruhe gekürt als „UNESCO City of Media Arts“, doch während man davon im „Sommer in Karlsruhe“ nichts sieht, machen andere sprichwörtlich mobil: „Das Fest“ stellt Musiker auf eine Lkw-Bühne, überrascht damit Menschen in der City, Firmen der Veranstaltungstechnik bieten Kultur auf einer Bühne in Rheinstetten, das Kammertheater rockt den Messplatz, zwischen Substage und Hackerei sorgt ein Open-Air für Angebote, das Tollhaus lädt zum „kleinen“ Zeltival, Jazzclub und Sandkorn in eine Fahrzeughalle nach Ettlingen.
Damit wir uns verstehen: Das läuft alles mit Abstand, unter Einhaltung der geltenden Hygiene-Regeln – und unter harten Einschränkungen. Dieses Engagement kann den kreativen Machern nicht hoch genug angerechnet werden, denn es belegt, trotz starrer Bürokratie, den Ruf einer „kreativen Stadt“ deutlich mehr als manch große Auszeichnung, die offensichtlich noch lange brauchen wird, um wirklich bei den Menschen anzukommen!
Autor:Jo Wagner |
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