Karles Woche - der Kommentar im Wochenblatt Karlsruhe
Ein sichtbares Zeichen
Es war die wohl größte Demo der vergangenen Jahre in Karlsruhe. Dabei brachten weder Parteien, Verbände noch Gewerkschaften, nach Polizeiangaben, 6.500 Menschen auf die Straßen. Es waren Schüler, die sich zum Marktplatz aufmachten, um ein Zeichen zum Thema Klimawandel und die daraus resultierende Reaktionszeit der Politik zu setzen. Ob Kritik in Sachen „Schulschwänzer“ oder Aussagen von Politikern, man solle die Rettung des Klimas „Profis“ überlassen: Diese Abstimmung mit Füßen für die Sache ist ein deutliches Signal, ein sichtbares Zeichen. Immerhin dürften es ja wohl „Profis“ gewesen sein, die unsere Erde in eine Situation geführt haben, die diesen Jugendlichen Ängste bescheren. Sind wir doch ehrlich: Wer möchte keine Zukunft in einer lebenswerten Umwelt haben? Das Engagement der jungen Mitbürger zeigt, dass sie sich für Themen interessieren – und dafür einstehen wollen, auch wenn es Verbote von Schulleitungen gab. Diese Jugendlichen darf man auf alle Fälle nicht mit Plattitüden abspeisen, sie brauchen das Gefühl der Unterstützung. Denn aus Enttäuschung wächst das größte Gift für die Demokratie: die Gleichgültigkeit.
Autor:Jo Wagner |
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