Bündnis gegen Depression
Neue Anlaufstelle für depressive Menschen und ihre Angehörigen
Speyer. Dieser Tagen hat sich in Speyer ein "Bündnis gegen Depression Vorderpfalz" formiert. Die Idee für den eingetragenen gemeinnützigen Verein angestoßen hat die Mack Stiftung, deren Förderschwerpunkt die Depressionsprävention und -therapie ist. In der Domstadt und im Rhein-Pfalz-Kreis wird damit eine Lücke in der Betreuung und Versorgung depressiver Menschen und ihrer Angehörigen geschlossen, die angesichts dramatisch ansteigender Fälle von teilweise schwersten Depressionen auch in der Region von vielen Betroffenen vielfach als gravierend empfunden wurde.
Während es sowohl in Landau und im Kreis Südliche Weinstraße als auch in der Stadt Ludwigshafen und in Frankenthal bereits seit Jahren solche Bündnisse als Anlaufstellen für Menschen mit seelischen Erkrankungen und ihre Angehörigen gibt, war die Vorderpfalz in dieser Hinsicht bislang noch ein weißer Fleck. Deshalb hat der Vorstandsvorsitzende der Mack Stiftung, Prof. Dr. Winfried Sommer, die Initiative zur Einrichtung einer entsprechenden Plattform ergriffen und den Verein „Bündnis gegen Depression Vorderpfalz“gegründet. Nachhaltig unterstützt wurde er hierbei sowohl vom Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner, als auch von der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler.
Hervorgegangen ist das Bündnis aus dem Forschungsprojekt "Kompetenznetz Depression Suidizialität“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das in dem 2003 gegründeten „Deutschen Bündnis gegen Depression“eine Verstetigung erfuhr mit dem Ziel “durch gleichzeitige Intervention auf mehreren Ebenen die Versorgungssituation für depressiv erkrankte Menschen zu verbessern und auf diese Weise Suizide und Suizidversuche zu verhindern“. Seit 2021 wird das Netzwerk als Projekt der Stiftung „Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention“ mit Sitz in Leipzig betreut, fortgeführt und weiterentwickelt.
Unter dem Dach der Stiftung und von ihr finanziell gefördert wurden in Deutschland bislang 87 regionale und lokale Bündnisse gegründet, davon zwölf in Rheinland-Pfalz. In Übereinstimmung mit den Zielen der Stiftung will das Bündnis gegen Depression Vorderpfalz die Öffentlichkeit über das Krankheitsbild Depression, über Prävention, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten informieren und aufklären. Es soll Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Ärztinnen und Multiplikatoren zum Thema seelische Gesundheit und Depression geben. Zusammenarbeit und Austausch von Einrichtungen, Vereinen, Selbsthilfe- und Angehörigengruppen sollen verbessert werden. Betroffene, Angehörige und Interessierte sollen bei dem neuen Bündnis Rat und Orientierung finden.
Zum zehnköpfigen Vorstand gehören Professor Michael Deuschle, der leitende Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI in Mannheim, Fabian Fußer, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Pfalzklinikum in Klingenmünster, Dennis Tamke, Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens King, Georg Lehnen-Schwarzer, Leiter des Fachbereichs Jugend,Familie,Senioren und Soziales der Stadt Speyer, Clemens Bengert, Markus Jäckle, Birgit Klemke, Kristin Sütterlin und Franz Vogelgesang. Die Geschäftsstelle des neuen Vereins ist bei der Kreisverwaltung in Ludwigshafen angesiedelt. Direkter Ansprechpartner dort ist Dennis Tamke unter 0621 5909 2080, E-Mail: dennis.tamke@rheinpfalzkreis.de
Die Auftaktveranstaltung zur Gründung des Bündnisses gegen Depression Vorderpfalz findet unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer am diesjährigen Welttag der Seelischen Gesundheit am 10. Oktober um 18 Uhr in der Stadthalle Speyer statt. Die Öffentlichkeit ist eingeladen.
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