Schnee von gestern
Es muss nicht immer Kalmit sein

Flurkreuz im unteren Grund, Maikammer, "Diedesfelder Kreuz". Im Hintergrund u.a. Wetterkreuzberg und Kalmit(-Sender). | Foto: Barbara Späth
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  • Flurkreuz im unteren Grund, Maikammer, "Diedesfelder Kreuz". Im Hintergrund u.a. Wetterkreuzberg und Kalmit(-Sender).
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Kalmit, Hochberg, Morschenberg: Sie alle sind über 600 m hoch, und gehören zu Maikammer, Sankt Martin, Kirrweiler. Auf allen liegt Schnee, es kann glatt sein. Einzig der Kalmitgipfel aber ist (fast) mit dem PKW erreichbar, bietet Panoramablick und eine Gaststätte mit Sitzgelegenheiten draußen. Die Parkplätze im Kalmitgebiet sind quasi seit Weihnachten tagtäglich überbelegt, es kommt immer wieder zu Verkehrsbehinderungen und Absperrungen, so dass mittlerweile offiziell davon abgeraten wird, hochzufahren.

Freilich, wegen Corona gibt es derzeit keine Bewirtschaftung im Kalmithaus usw. Unzählige Tagestouristen bringen also nebst Auto, Hund oder Schlitten ihre Verpflegung mit, und statt den eigenen Müll wieder mit heim zu nehmen, nach KA, LU, SP usw., entsorgt so mancher Windeln, Flaschen, Tüten direkt auf dem Waldboden oder im Geäst. Darauf hat Förster Jens Bramenkamp vor ein paar Tagen in bestürzenden Videos (z.B. auf SWR aktuell) hingewiesen. Was man da sieht, ist unverständlich, hässlich, und eine Gefahr für Flora & Fauna. Nun ist das Wochenende rum, der Schnee zertreten, es gibt aktuell keinen Flockennachschub, und ab heute, 11. Januar, gelten in Rheinland-Pfalz verschärfte Kontaktbeschränkungen. Das lässt hoffen. Trotzdem, beinahe hätte ich diesen Artikel anders überschrieben: Das Kreuz mit der Kalmit.*

Der wahre Wanderer, der vergleichsweise unberührte Natur erleben will, wenig Autos und Menschen sehen und hören möchte, lässt seinen PKW unten, und startet zu Fuß, etwa in Maikammer, ausgestattet mit ordentlicher Karte. Man läuft stetig leicht bergan, zunächst durch Weinberge und vorbei am ein oder anderen sehenswerten Bildstock und Flurkreuz. Greifvögel sitzen auf ihren Aussichtspunkten, stehen am Himmel oder gleiten durch die Lüfte. Sodann geht es in den Pfälzerwald, und auf schmalen, teils unmarkierten Wegen erreicht man den markanten Wetterkreuzberg (= Kapellenberg). Der ist zwar nur 400 m hoch, aber vorn bei der Maria-Schutz-Kapelle gibt es – neben dem imposanten Wetterkreuz – ein paar Bänke samt Ausblick auf Maikammer und Rheinebene. Was es hier am Sonntag nicht gab, sind vereiste Wege, insofern ließ es sich gefahrlos wandern. Läuft man nach der Rast circa 200 m den Kreuzweg mit seinen fünf Stationen nach hinten, Richtung Kalmithöhenstraße, so gelangt man zum zugehörigen kleinen Wanderparkplatz, der, Sie ahnen es, gestern erneut voll belegt war; selbst außerhalb der Parkfläche standen Autos, direkt im Wald. Nichts wie weg also, entweder weiter bergan Richtung Taubenkopf, Kalmit, Schnee und Eis - oder bergab Richtung Waldhaus Wilhelm, Schützenhaus, Maikammer-Alsterweiler. Wir haben uns am Sonntag für letzteres entschieden, und trafen beim Abstieg zum Schützenhaus niemanden (!). Die traumhafte Runde misst ziemlich genau zehn Kilometer**. In unsere Mülltüten, die jeder verantwortungsvolle Wanderer immer im Rucksack hat, hätten wir auch fremden Müll gestopft. Nur, es war keiner da, auf dieser Strecke. Wen wundert's.

*Ein Titel, der ideal zu Thema & Foto passt und viele Klicks provozieren würde, mir aber zu reißerisch erschien.
**ab und bis Ortszentrum Maikammer, großzügig bemessenes Parkdeck beim Rathaus.

Autor:

Barbara Späth aus Edenkoben

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