Kritik

Beiträge zum Thema Kritik

Lokales
Foto: Andrea Kremper
2 Bilder

Historischer Klang, zeitlose Vision
Beethovens 9. Sinfonie im Festspielhaus Baden Baden

Das Festspielhaus Baden Baden öffnete an diesem Adventsabend seine Tore für ein Werk von beispiellosem Rang: Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, jenes monumentale Opus mit dem visionären Schlusschor nach Schillers „Ode an die Freude“. Doch wer hier ein traditionsverhaftetes, festlich-romantisches Klangbild erwartete, sah sich rasch eines Besseren belehrt. Unter der Leitung von Philippe Herreweghe entfaltete sich im Zusammenwirken des Orchestre des Champs-Élysées und dem...

Lokales
SALOME: Simone Schneider (Salome); 2024
 | Foto: Martin Sigmund

Gelungene Personenführung im Mantel des Schreckens
Salome in Stuttgart

Wenn nach der Vorstellung zum Schlussapplaus erst einmal das Blut von der Bühne gewischt werden muss, weiß man, dass man wieder an der Staatsoper Stuttgart zu Gast war. Nicht zu "Sancta", sondern zur Wiederaufnahme von Richard Strauss' "Salome". Ein Abend, der in vielerlei Hinsicht unter die Haut ging und die Gemüter bewegte. Die Inszenierung, basierend auf der Arbeit von Kirill Serebrennikov und umgesetzt durch die feinsinnige Personenregie, beeindruckte durch ein intensives Zusammenspiel von...

Lokales
Yannick Nézet-Séguin und das London Symphony Orchestra  | Foto: Andrea Kremper.

Zwei Akte des Schmerzes
Nézet-Séguin dirigiert Jahrhundertkonzert

Die renommierte Mezzosopranistin Joyce DiDonato und der virtuose Dirigent Yannick Nézet-Séguin entführten das Publikum des Festspielhauses Baden-Baden in eine Sphäre musikalischer Vollkommenheit. Nézet-Séguin dirigierte erstmals das London Symphony Orchestra in einem Konzert, was die Erwartungen an dieses Ereignis in schwindelerregende Höhen trieb. Gemeinsam interpretierten sie Hector Berlioz' „Les Nuits d'été“ und Peter Tschaikowskys „Pathétique“ und versprachen damit ein musikalisches...

Lokales
Eric Cutler (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin)
 | Foto: © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Rausch in Vollendung
Thielemann dirigiert "Die Frau ohne Schatten" an der Semperoper

In den unergründlichen Tiefen der Musikwelt, wo Fragen nach Sein und Bedeutung wie ferne Sterne flackern, existiert eine Schöpfung, ein Werk, das weniger eine Antwort bietet als vielmehr die Fragen selbst in ein neues Licht rückt. Hier, in diesem Zwischenreich des Denkens und Fühlens, entfaltet sich ein Narrativ, das nicht in Worten gefasst, sondern in Tönen und Klangfarben skizziert wird. Es ist ein narrativer Nebel, in dem die Themen der Identität, der Transformation und der unermesslichen...

Lokales
Symbolbild | Foto: Klaud Sikati

Die Essenz der Oper
Ein Aufruf zur Rückbesinnung auf musikalische Authentizität

In einer Zeit, in der die Inszenierungskultur in der Opernwelt zunehmend von einem hyperbolischen Eklektizismus geprägt ist, boten die kürzlichen konzertanten Aufführungen von Verdis „Nabucco“ und Strauss' „Die Frau ohne Schatten“ eine Offenbarung, die weit über die Grenzen des üblichen Opernerlebnisses hinausging. Durch den unerwarteten Streik von Ver.di wurden diese Werke in einer Art und Weise präsentiert, die eine ungeschminkte, unmittelbare Begegnung mit ihrer musikalischen Substanz...

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