Oper

Beiträge zum Thema Oper

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Foto: © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Klangvolle Abgründe, Epiphanie der Extreme
Salome an der Wiener Staatsoper

Richard Strauss’ Oper Salome eröffnet einen Zugang zu einer Welt, die zugleich von schillernder Sinnlichkeit und unerbittlicher Abgründigkeit geprägt ist – ein Universum, das den Geist der Jahrhundertwende in all seiner widersprüchlichen Pracht einfängt. Die Uraufführung im Jahre 1905 in Dresden markierte einen Wendepunkt in der Kunstgeschichte, indem sie die konventionellen Grenzen des Theaters sprengte und eine kühne neue Ära der ästhetischen Expression einläutete. Dieses Werk, das auf Oscar...

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Foto: Bettina Stöß

Die dunkle Schönheit der Rache
Elektra an der Deutschen Oper Berlin

In der gespannten Stille, die sich vor dem ersten Orchesterschlag ausbreitet, scheint bereits jener düstere Fluch zu weben, der das Haus der Atriden seit der Heimkehr Agamemnons aus dem Trojanischen Krieg beherrscht. Wenn dann das Orchester der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Thomas Søndergard zu spielen beginnt, offenbart sich augenblicklich der gewaltige Unterstrom von Richard Strauss’ Partitur: Ein Aufbrausen, das nicht nur die Tragödie der antiken Vorlage atmet, sondern in dem...

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Foto: Felix Grünschloß

Ein Liederabend, der das Menschsein einfing
Konstantin Gorny am Badischen Staatstheater

In diesem dunklen Raum, der sogleich zu vibrieren beginnt, sobald die ersten Töne erklingen, entfaltet sich jenes Mysterium, das wie eine leise Beschwörung auf die Zuhörenden herniedersinkt. Konstantin Gorny, so meisterhaft in seinem Fach und zugleich ein Wanderer im weiten Gelände der Empfindungen, betritt die Bühne mit jener stillen Größe, die nur aus tief verinnerlichter Hingabe erwachsen kann. Sein Bass, warm grundiert und doch voll strahlender Macht in den Höhen, scheint in diesem...

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Foto: Jenny Bohse

Konzertant im Geist, monumental im Klang
Tézier singt Simon Boccanegra in Berlin

Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ ist seit jeher ein Werk, das sowohl durch seine politisch aufgeladene Handlung als auch durch seine zutiefst menschlichen Konflikte fasziniert. Die "Neufassung" aus dem Jahr 1881 – mit Ergänzungen durch Arrigo Boito – hat dem ursprünglichen Libretto von Francesco Maria Piave und Giuseppe Montanelli mehr seelische Tiefenschärfe und dramatische Geschlossenheit verliehen. Die Geschichte um den Dogen von Genua, seine ambivalenten Feinde und Verbündeten, seine...

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Foto: Thomas Aurin

Von Liebe und Vergebung
Arabella an der Deutschen Oper Berlin

Die Aufführung von Richard Strauss’ „Arabella“ an der Deutschen Oper Berlin in der Inszenierung von Tobias Kratzer war faszinierend wie vielschichtig und eine Reise durch unterschiedliche Epochen und Stilebenen. Selten erlebt man ein solches Wechselspiel zwischen klassischer Theatertradition und filmischen  Elementen, das in seinem Kern doch stets dem zeitlosen Thema der Liebe und Menschlichkeit treu bleibt. Bereits wenn sich der Vorhang zum ersten Mal hebt, wird das Publikum mit einer zunächst...

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Foto: Michael Bode , manolopress

Dvořáks Märchenklänge und Mahlers Himmelsvision
Nelsons und das Gewandhausorchester im Festspielhaus

Die Türen des Festspielhauses öffnen sich an diesem Abend mit Antonín Dvořáks symphonischer Dichtung „Das goldene Spinnrad“ entführt das Gewandhausorchester das Publikum unmittelbar in eine fesselnde Klangwelt. Das Werk, uraufgeführt 1896, basiert auf einer Ballade von Karel Jaromír Erben und erzählt die märchenhafte Geschichte eines goldenen Spinnrads, das mit seinem magischen Klang menschliche Schicksale miteinander verknüpft. Dass Dvořák ein Meister der orchestralen Farben ist, ist weithin...

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Foto: Geoffroy Schied

Oper zwischen Gold und Dunkelheit
Die Liebe der Danae als Mahnmal unserer Zeit

Richard Strauss’ selten gespielte Oper „Die Liebe der Danae“ ist ein klangliches Juwel, das erst auf den zweiten oder gar dritten Blick in seiner gesamten Strahlkraft erfasst werden kann. Dieses Spätwerk, zwischen 1937 und 1940 komponiert, steht oftmals im Schatten der bekannteren Bühnenwerke des Komponisten. Dabei entfaltet es, wie ein funkelnder Edelstein unter schwachem Licht, eine Leuchtkraft, die bei näherem Hinsehen die gesamte Bühne in schillernde Farben taucht. Für Strauss selbst war...

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Foto: Matthias Baus

Ihrer Magie beraubt
Die Frau ohne Schatten an der Deutschen Oper Berlin

Die jüngste Aufführung von Richard Strauss’ Die Frau ohne Schatten am 08. Februar 2025 an der Deutschen Oper Berlin offenbart eine eigentümliche Spaltung zwischen musikalischem Hochgenuss und szenischer Zerstreuung: Auf der einen Seite thront ein orchestrales Wunderwerk, das Sir Donald Runnicles mit bestechender Meisterschaft entfaltet – auf der anderen Seite steht eine Regiehandschrift von Tobias Kratzer, die in ihrem konsequenten Realismus dem poetischen Zauber des Werks bemerkenswert...

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Foto: Andrea Kremper
2 Bilder

Historischer Klang, zeitlose Vision
Beethovens 9. Sinfonie im Festspielhaus Baden Baden

Das Festspielhaus Baden Baden öffnete an diesem Adventsabend seine Tore für ein Werk von beispiellosem Rang: Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, jenes monumentale Opus mit dem visionären Schlusschor nach Schillers „Ode an die Freude“. Doch wer hier ein traditionsverhaftetes, festlich-romantisches Klangbild erwartete, sah sich rasch eines Besseren belehrt. Unter der Leitung von Philippe Herreweghe entfaltete sich im Zusammenwirken des Orchestre des Champs-Élysées und dem...

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Teodor Currentzis | Foto: Alexandra Muravyeva

Zwischen Dunkelheit und Licht
Currentzis begeistert im Festspielhaus Baden Baden

Das unermüdliche Klatschen des Publikums im Festspielhaus Baden-Baden, das bis zum vollständigen Erscheinen aller darstellenden Künstler auf der Bühne andauert, scheint endlos zu dauern, denn das Utopia-Orchester ist groß, groß auch der Dirigent selbst. Teodor Currentzis betritt unter Applaus und etwas Jubel die Bühne. Jay Schwartz Passacaglia – Music for Orchestra IX Wie vermag man ein neues musikalisches Werk angemessen zu beschreiben? Die erste Assoziation, die mir in den Sinn kommt, ist die...

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SALOME: Simone Schneider (Salome); 2024
 | Foto: Martin Sigmund

Gelungene Personenführung im Mantel des Schreckens
Salome in Stuttgart

Wenn nach der Vorstellung zum Schlussapplaus erst einmal das Blut von der Bühne gewischt werden muss, weiß man, dass man wieder an der Staatsoper Stuttgart zu Gast war. Nicht zu "Sancta", sondern zur Wiederaufnahme von Richard Strauss' "Salome". Ein Abend, der in vielerlei Hinsicht unter die Haut ging und die Gemüter bewegte. Die Inszenierung, basierend auf der Arbeit von Kirill Serebrennikov und umgesetzt durch die feinsinnige Personenregie, beeindruckte durch ein intensives Zusammenspiel von...

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Yannick Nézet-Séguin und das London Symphony Orchestra  | Foto: Andrea Kremper.

Zwei Akte des Schmerzes
Nézet-Séguin dirigiert Jahrhundertkonzert

Die renommierte Mezzosopranistin Joyce DiDonato und der virtuose Dirigent Yannick Nézet-Séguin entführten das Publikum des Festspielhauses Baden-Baden in eine Sphäre musikalischer Vollkommenheit. Nézet-Séguin dirigierte erstmals das London Symphony Orchestra in einem Konzert, was die Erwartungen an dieses Ereignis in schwindelerregende Höhen trieb. Gemeinsam interpretierten sie Hector Berlioz' „Les Nuits d'été“ und Peter Tschaikowskys „Pathétique“ und versprachen damit ein musikalisches...

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Eric Cutler (Der Kaiser), Camilla Nylund (Die Kaiserin)
 | Foto: © Semperoper Dresden/Ludwig Olah

Rausch in Vollendung
Thielemann dirigiert "Die Frau ohne Schatten" an der Semperoper

In den unergründlichen Tiefen der Musikwelt, wo Fragen nach Sein und Bedeutung wie ferne Sterne flackern, existiert eine Schöpfung, ein Werk, das weniger eine Antwort bietet als vielmehr die Fragen selbst in ein neues Licht rückt. Hier, in diesem Zwischenreich des Denkens und Fühlens, entfaltet sich ein Narrativ, das nicht in Worten gefasst, sondern in Tönen und Klangfarben skizziert wird. Es ist ein narrativer Nebel, in dem die Themen der Identität, der Transformation und der unermesslichen...

Lokales
Symbolbild | Foto: Klaud Sikati

Die Essenz der Oper
Ein Aufruf zur Rückbesinnung auf musikalische Authentizität

In einer Zeit, in der die Inszenierungskultur in der Opernwelt zunehmend von einem hyperbolischen Eklektizismus geprägt ist, boten die kürzlichen konzertanten Aufführungen von Verdis „Nabucco“ und Strauss' „Die Frau ohne Schatten“ eine Offenbarung, die weit über die Grenzen des üblichen Opernerlebnisses hinausging. Durch den unerwarteten Streik von Ver.di wurden diese Werke in einer Art und Weise präsentiert, die eine ungeschminkte, unmittelbare Begegnung mit ihrer musikalischen Substanz...

Lokales
Rosengarten Mannheim | Foto: Marko Cirkovic

Mit jeder Faser des Seins
Turandot Premiere in Mannheim

In den kühlen Hallen des Mannheimer Rosengarten, wo die Magie der Musik die Macht des Wortes übertrifft, entfaltet sich ein wahrhaftiges Klangdrama, ein Feuerwerk der Emotionen, in der konzertanten Aufführung von Giacomo Puccinis „Turandot“. Unter der kundigen musikalischen Leitung von Roberto Rizzi Brignoli, einem Meister des italienischen Repertoires, erlebte ich eine Aufführung, die nicht nur die Seele, sondern auch das Verständnis für Opernkunst berührt und herausfordert. Von Beginn an ist...

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